Philippinen: Verhaftung von Rodrigo Duterte im Machtkampf zwischen Dynastien

Philippinen: Verhaftung von Rodrigo Duterte im Machtkampf zwischen Dynastien

Auf den Philippinen tobt seit Jahrzehnten ein erbitterter Machtkampf zwischen zwei mächtigen Familienclans, den Dutertes und die Marcoses. Letzte Woche wurde der ehemalige Präsident Rodrigo Duterte verhaftet, was eine neue Eskalation dieses lang andauernden Konflikts markiert. Die Verhaftung des 79-jährigen Duterte erfolgte wenige Tage vor seinem Geburtstag im Zusammenhang mit mutmaßlichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die während der philippinischen Mitgliedschaft am Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) begangen wurden.

Dutertes brutaler Kampf gegen Drogenkriminalität in den Jahren seiner Amtszeit führte zu Tausenden von außergerichtlichen Exekutionen, die weltweit Empörung auslösten. Er hatte sich jedoch erfolgreich vor Strafverfolgung geschützt und seine Mitgliedschaft am IStGH gekündigt.

2022 wurde Ferdinand Marcos Jr., der Sohn des ehemaligen Diktators Ferdinand Marcos Sr., Präsident gewählt, nachdem er eine Koalition mit Dutertes Tochter Sara Duterte bildete. Diese Allianz funktionierte jedoch nur kurzfristig und brach sich im Streit über Ministerposten auseinander.

Sara Duterte drohte ihrem Rivalen Marcos Jr., wenn ihr etwas zustößt, werde sie ihn töten. Die parlamentarischen Versuche zur Amtsenthebung Sara Dutertes wurden mit gewaltsamen Drohungen vom Vater beantwortet, der öffentlich empfahl, Senatoren zu sprengen.

Die Verhaftung Rodrigo Dutertes im Kontext des IStGH hat die politische Landschaft erneut ins Chaos getrieben. Anhänger des ehemaligen Präsidenten und Angehörige von Opfern seines Drogenkriegs demonstrierten, während Marcos Jr. seine Unterstützung für Interpol und nicht den IStGH betonte.

Die Verhaftung Rodrigo Dutertes stellt einen weiteren Schritt im Machtkampf zwischen den dynastischen Clans dar und könnte potenziell zu einem erneuten Umsturz in der philippinischen Politik führen.

Kategorie: Politik