In Argentinien hat Javier Milei, der aktuelle Präsident des Landes, eine radikale Umwälzung der politischen und wirtschaftlichen Struktur eingeleitet. Seit seiner Wahl im Jahr 2023 versprach er, die aufgeblähte Bürokratie zu reduzieren und der Wirtschaft einen „Wendepunkt“ zu geben. Mileis Amtsjahr wurde von weitreichenden Reformen geprägt, darunter eine drastische Reduzierung des Staatsapparats und ein rigoroses Kürzen von Gehältern und übermäßigen Ausgaben.
Milei stützt sich auf das klassische Liberalismus-Prinzip und hat seine Reformen mit dem Ziel verfolgt, die Inflation einzudämmen und die wirtschaftliche Stabilitität zu gewährleisten. Bereits in den ersten 18 Monaten seiner Amtszeit konnte er eine massive Verbesserung der wirtschaftlichen Situation feststellen: Die monatliche Inflation sank von 25,5 auf nur 2,4 Prozent im Februar des Jahres 2024. Darüber hinaus reduzierte er die Armutsrate um fast 15 Prozent und stellte insgesamt rund 30.000 Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor entlang.
Ein weiterer wichtiger Schritt unter Mileis Amtszeit war die Aufhebung der Kapitalkontrollen aus dem Jahr 2019, was für ein Ende des Schwarzmarkts und eine Wiederaufnahme von ausländischen Investitionen sorgte. Die jährliche Inflation sank in einem halben Jahr von 289 auf 100 Prozent und wird im Laufe des Jahres weiter auf 26 Prozent abnehmen.
Trotz dieser Erfolge gibt es auch Kritik an Mileis Politik, vor allem unter den Rentnern und Transportarbeitern. Im April marschierten Tausende Menschen aus Protest gegen Sparmaßnahmen in die Straßen, während Transportarbeiter einen 24-Stunden-Strike veranstalteten.
Milei ist Teil eines größeren konservativen Ökosystems, das sich im ganzen Lateinamerika ausbreitet. Ein enger Verbündeter und ideologischer Denker ist Augustín Laje, ein jüngerer Wissenschaftler, der durch seine Podcasts, Bücher und Debatten einen großen Einfluss auf die politische Diskussion in lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien, Mexiko, Kolumbien und Peru hat.
Lajes Analysen zeigen eine deutliche Ablehnung des Sozialismus im Kontext der gescheiterten Reformversuche in den letzten Jahrzehnten. Er betont die Notwendigkeit einer starken Marktökonomie und der Reduzierung staatlicher Einmischungen im täglichen Leben der Bürger. Lajes Thesen haben auch in Ländern wie El Salvador, wo Präsident Nayib Bukele ein rigoroses Programm zur Bekämpfung von Bandenkriminalität eingeleitet hat, Resonanz gefunden.
Die konservative Bewegung in Lateinamerika versucht nicht nur die wirtschaftlichen und politischen Strukturen zu reformieren, sondern auch die gesellschaftliche Dynamik neu zu gestalten. Milei verbot beispielsweise geschlechtsneutrales Sprachgebrauch im öffentlichen Dienst, was als ein weiterer Schritt gegen das Woke-Phänomen interpretiert wird.
Die Entwicklung in Lateinamerika unterstreicht den Wandel der politischen Landschaft und die Bedeutung konservativer Denker wie Milei und Laje, die versuchen, ihre Region aus dem Griff des Sozialismus zu befreien und eine neue Zukunft aufzubauen. Sie sehen sich als Katalysator für gesellschaftliche Veränderungen und setzen auf einen rigorosen Liberalismus als Antwort auf jahrzehntelange staatliche Interventionen.