Der brandenburgische Finanzminister Robert Crumbach (BSW) ist aufgrund einer Flugverspätung nicht pünktlich zur Besprechung des Haushalts im Landtag erschienen. Die Abwesenheit stieß sowohl in der Opposition als auch innerhalb der Koalition auf Kritik. Nach dem familiären Urlaub in Costa Rica wurde Crumbach wegen Flughafensicherheitsproblemen erst am Mittwock, zwei Tage später als geplant, zur Besprechung.
Steffen Bretz vom CDU-Haushaltspolitiker warf Crumbach Arroganz vor: „Es ist befremdlich, dass der zuständige Finanzminister und stellvertretende Ministerpräsident an einer solch entscheidenden Sitzung nicht teilnimmt.“ SPD-Abgeordneter Jörg Vogelsänger äußerte sein Entsetzen über den Verzug: „Wir haben einstimmig 8 Uhr beschlossen, dass der Finanzminister hier zu sein hat.“
Crumbach selbst bat in einem Schreiben um Verständnis und Nachsicht für die Umstände. Er erklärte jedoch, dass ihm seine Abwesenheit bewusst sei und es nicht zu entschuldigen wäre: „Ich bitte aber trotzdem um ein wenig Nachsicht.“ Die AfD-Abgeordnete Daniela Oeynhausen schloss sich der Kritik an.
Brandenburg plant im kommenden Jahrzehnt einen Haushalt von 34 Milliarden Euro, wobei neue Schulden aufgenommen werden und Einsparungen in verschiedenen Bereichen durchgeführt werden sollen. Die Pläne sind umstritten, vor allem wegen geplanter Kürzungen für Kommunen, Schulen und Kitas.
Die BSW-Fraktion bedauerte Crumbachs Abwesenheit trotz der Umstände: „Ich sehe das trotzdem als eine äußerst missliche Lage.“ Oliver Skopec wies jedoch die Vorwurf der Arroganz zurück.
Inzwischen startet eine Kampagne von Wohlfahrtseinrichtungen mit dem Slogan „Nö! Da kannste nich kürzen“, um gegen die Sparpläne zu protestieren. Der Doppelhaushalt für 2025 und 2026 wird weiter diskutiert.
Die Verspätung des Finanzministers spiegelte das allgemeine Misstrauen gegenüber der Regierungskoalition wider, obwohl sie auf höhere Gewalt zurückging. Die Kritik war jedoch hartnäckig und zeigte die Anspannung innerhalb und außerhalb der Koalition.