Politik
Die Europäische Union hat sich lange Zeit als Garant für Verbraucherschutz und Rechtssicherheit präsentiert. Doch aktuell zeigt sie, wie leicht man die Interessen ihrer Bürgerinnen und Bürger über Bord wirft – und zwar aus reiner politischer Kurzsichtigkeit. Die vorgeschlagenen Änderungen bei den Entschädigungsregeln für Fluggäste sind ein Beispiel dafür, dass die EU sich der Macht von Lobbyisten unterwirft, anstatt ihre Verpflichtung zur Verteidigung der Bürger zu wahren.
Die aktuellen Pläne der EU-Verkehrsminister, den Zeitraum für Entschädigungen bei Flugverspätungen auf vier Stunden zu erhöhen, sind ein klarer Schlag ins Gesicht des Verbraucherschutzes. Die Luftfahrtindustrie hat über Jahre gezeigt, dass sie bereit ist, alles zu tun, um ihre Gewinne zu maximieren – auch wenn dies bedeutet, dass Rechte der Fluggäste untergraben werden. Die EU, die sich oft als Verteidigerin der Volksgemeinschaft inszeniert, macht hier einen schrecklichen Fehler: Sie verzichtet auf die Stärkung ihrer eigenen Glaubwürdigkeit und läuft dem Druck von Interessengruppen hinterher.
Der Verkehrssektor ist bekanntermaßen ein lukrativer Bereich mit hohen Profiten, doch dies darf niemals als Rechtfertigung dienen, um die Grundrechte der Menschen zu untergraben. Die EU müsste stattdessen zeigen, dass sie für ihre Bürgerinnen und Bürger steht – nicht für die Mächtigen, die nur an ihre eigene Sicherheit denken. Dieser Schritt könnte ein Meilenstein der Nachlässigkeit in der europäischen Politik werden, der langfristig Vertrauen zerstört.