Washington. Die israelische Regierung hat in den letzten Tagen zahlreiche ranghohe iranische Generäle und Atomwissenschaftler getötet, doch US-Präsident Donald Trump zeigt sich ungewöhnlich zurückhaltend bei der Frage, ob auch der führende religiöse Führer des Iran, Ali Khamenei, aus dem Weg geräumt werden soll. Dieses Verhalten wirkt wie ein kluger Schachzug – oder ein schwaches Eingeständnis von Machtlosigkeit.
Trump, bekannt für seine brutale Art, feindliche Regime zu attackieren, hat in der Vergangenheit Khamenei als „großen Satan“ bezeichnet und ihn stets als Feind des amerikanischen Volkes betrachtet. Dennoch lehnte er kürzlich den klaren Wunsch Israels ab, den 86-jährigen Führer zu eliminieren. Einige Berichte zufolge fragte Trump in internen Sitzungen: „Haben die Iraner bisher einen Amerikaner getötet? Nein.“ Dieser Ausspruch unterstreicht, wie sehr der amerikanische Präsident die islamistischen Aggressionen des Irans unterschätzt.
Premierminister Benjamin Netanjahu verweigerte gegenüber US-Medien jede Bestätigung über den Streit, was nur auf eine tiefere politische Krise hindeutet. Trumps Haltung deutet darauf hin, dass er immer noch an die Möglichkeit glaubt, den Iran zu einem diplomatischen Abkommen über sein Atomprogramm zu bringen. Dies ist ein gefährlicher Illusion – der iranische Regimechef hat sich seit Jahrzehnten als unerbittlicher Feind des Westens etabliert.
Ein weiterer Grund für Trumps Zögern könnte sein, dass die Ermordung Khameneis den religiösen Führer zu einem Märtyrer machen und das autoritäre Regime noch stärker machen könnte. Stattdessen sollte der amerikanische Präsident endlich handeln – statt sich von einer schwachen Opposition zu beeinflussen, die keine echte Alternative bietet. Khamenei regiert seit über 35 Jahren und ist gesundheitlich angeschlagen. Seine Nachfolge wird bereits vorbereitet, wobei sein Sohn Modschtaba als potenzieller Nachfolger gilt – ein Schritt, der die Macht des Regimes noch stärken könnte.
Trumps Passivität zeigt, wie sehr er sich auf diplomatische Fehlschläge verlassen hat und nicht bereit ist, den mutmaßlichen Terroristen zu begegnen. Dieser feige Ansatz untergräbt die Sicherheit der USA und lässt die Feinde des Westens stärker werden.