Vorfall beim Hessischen Rundfunk sorgt für Kontroversen
Am 28. Januar hat ein Vorfall beim Hessischen Rundfunk, kurz HR, für erhebliche Diskussionen gesorgt. Die deutsch-israelische Professorin für Informatik an der Universität Frankfurt, Haya Schulmann, erhebt schwere Vorwürfe gegen die türkischstämmige Moderatorin Selma Üsük, die Gastgeberin der Sendung „Hallo Hessen“ ist. Schulmann legt dar, dass sie während eines Vorgesprächs von Üsük eine antisemitische Beleidigung erfahren habe.
Bei der Diskussion wolle die Moderatorin wissen, woher Schulmanns Name stamme. Als Schulmann daraufhin „Israel“ antwortete, habe Üsük ihrer Schilderung zufolge mit einem abfälligen „Bääääh“ reagiert, was zur Stummschaltung von Schulmann führte. Diese Reaktion interpretiert die Professorin als rassistisch und antisemitisch und wandte sich daraufhin an den HR mit einer offiziellen Beschwerde. Der Rundfunk versprach eine gründliche Untersuchung des Vorfalls, wobei ein externes Unternehmen zurate gezogen werden sollte, bestätigte die „Welt“.
Nun liegt das Ergebnis der internen Prüfung vor: Der HR erklärte, dass die belastenden Äußerungen von Selma Üsük nicht erfolgt seien. Die Vorwürfe gegen die Moderatorin würden als unbegründet angesehen. Es wurde festgestellt, dass Schulmann und ihr Ehemann, der zeugenmäßig anwesend war, die Reaktion der Moderatorin missverstanden hätten.
Enttäuscht äußerte sich Schulmann über den Ausgang der Untersuchung: „Es wird uns unterstellt, die eindeutig abfällige Reaktion der Moderatorin auf meine Antwort über meinen Namen, der aus Israel stammt, missverstanden zu haben. Der HR kennt also unsere Wahrnehmungsfähigkeit besser als wir selbst.“