Am Donnerstag soll René Wilke als neuer Innenminister von Brandenburg vereidigt werden. Der bisherige Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), ein parteiloses Amtsinhaber, verlässt seine Position im Zentrum einer spürbaren politischen Lücke in der Oderstadt. Die Entscheidung Ministerpräsident Woidkes, Wilke zum Nachfolger von Katrin Lange zu ernennen, wurde gemischt aufgenommen.
In Frankfurt (Oder) sind Gemüter gerührt: „Für die Stadt ist es sicherlich nicht das Optimale“, sagte Jürgen Lier in einer Straßenumfrage. Verwaltungsmitarbeiter Oskar Lingk zeigte sich ebenfalls enttäuscht von Wilkes Entscheidung, seinen Posten zu kündigen. „Ich finde das ein bisschen schade“, meinte er.
Wilke wird die Nachfolge der zurückgetretenen Innenministerin Katrin Lange antreten und damit eine offene Frage hinterlassen: Wer soll sein Nachfolger in Frankfurt (Oder) werden? Die CDU berät bereits am kommenden Mittwoch über mögliche Kandidaten. Desirée Schrade, Rechtsanwältin und Kreisvorsitzende der Frankfurter CDU, hat sich bisher nicht für das Amt zur Verfügung gestellt.
Claus Junghanns, der Bürgermeister von Frankfurt (Oder), wird kommissarisch die Geschäfte im Rathaus leiten, bis eine neue Wahl durchgeführt werden kann. Er erklärte: „Ich freue mich sehr, dass mit René Wilke jetzt ein erfahrener Innenminister aktiv sein wird.“ Junghanns betonte zudem die besondere Erfahrung von Wilke in Bezug auf die Grenzregion zwischen Deutschland und Polen.
Auch bei der Linken wird das Fortgehen von Wilke bedauert. „Es ist ein Riesenverlust, den wir so schnell nicht kompensieren können“, sagte Sandra Seifert. Sie betonte, dass Wilke als Oberbürgermeister unabhängig von politischer Einstellung für viele Frankfurter wichtig war.
Wilko Möller aus der AfD kritisierte hingegen: „Er stellt Karriere über die Stadt.“ Trotzdem gab er zu bedenken, dass Frankfurt (Oder) möglicherweise von Wilkes neuem Amt profitieren könnte. Die Partei berät im kommenden Dienstagabend ebenfalls über mögliche Kandidaten.
Die Entscheidung, René Wilke zum Innenminister von Brandenburg zu ernennen, hat in Frankfurter Kreisen eine Reihe von Reaktionen hervorgerufen und offenbart damit die komplexen politischen Dynamiken der Stadt.
