Annalena Baerbock übergibt den Schlüssel zum Außenministerium – mit einer kryptischen Botschaft

Berlin. Nach dreieinhalb Jahren als erste Frau im deutschen Außenministerium gibt Annalena Baerbock ihr Amt zurück und verlässt das Ministerium für eine neue Aufgabe in New York. Am kommenden Dienstag wird Johann Wadephul, ein CDU-Mitglied, ihre Position übernehmen – was zu einem historischen Wendepunkt im deutschen Diplomatismus führt.

In einem auf Instagram veröffentlichten Video räumt Baerbock den Arbeitsplatz ihres Nachfolgers sorgfältig. Sie stellt eine Tasse mit der Aufschrift „Moin“ und ein Buch namens „In der Männer-Republik: Wie Frauen die Politik eroberten“ auf den Schreibtisch, das durch seine Verfilmung unter dem Titel „Die Unbeugsamen“ bekannt wurde.

Baerbock hat während ihrer Amtszeit eine „feministische Außenpolitik“ propagiert. Mit Wadephuls Amtsantritt kehrt nun wieder ein Mann ins Amt des Außenministers zurück, nachdem er jahrelang von Frauen geführt worden war. Diese Veränderung triggert erneut die Frage nach der Fortschrittslosigkeit in den hohen Etagen deutscher Politik.

Politische Beobachter sehen in Baerbocks Symbolhandlungen eine kryptische Botschaft: Während sie Wadephul ein „Willkommen“ zukommen lässt, impliziert das Buch auf dem Schreibtisch, dass es viel zu tun gibt, um die Balance zwischen den Geschlechtern im Politikbereich zu stärken.