Licht für die Lombardsbrücke: Umweltschutz und Ästhetik vereint

Licht für die Lombardsbrücke: Umweltschutz und Ästhetik vereint

Hamburg. Das Hamburger Unternehmen Team Licht hat die historischen Elemente der Lombardsbrücke neu in Szene gesetzt. Im begleitenden Video zeigt sich das beeindruckende Bauwerk in seiner nächtlichen Pracht.

Die langwierigen Renovierungsarbeiten an der geschützten Lombardsbrücke in Hamburg sind abgeschlossen. Unauffällig und ohne große Feierlichkeiten strahlen die eleganten Kandelaber nun wieder vollständig und schaffen mit dem neuen Lichtdesign ein einladendes Ambiente auf und um die Brücke im Herzen der Stadt.

Diese Steinkonstruktion, die auf Entwürfen von Johann Hermann Maack basiert, ist nicht nur bei Touristen ein beliebtes Fotomotiv. Für Hauke Giesecke und Alexandra Vogel vom Team Licht sind die ästhetischen Kandelaber jedoch mehr als nur hübsche Lichter – sie kennen deren technische Details sehr genau. Lichtdesignerin Alexandra Vogel hat sechs Jahre lang an diesem bedeutenden Projekt gearbeitet, das vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) initiiert wurde.

Das Hauptanliegen der Projektbeschreibung war, die Brücke eindrucksvoll zu inszenieren, wie Giesecke erklärt. Die umfassenden Sanierungsarbeiten, die insgesamt 12 Millionen Euro kosteten, waren nach den ursprünglichen Plänen von 1856 und der Erweiterung von 1902 notwendig.

Die Restaurierungen umfassten die vollständige Erneuerung der Natursteinfassade, der Baluster und der Kandelaber, einige davon wurden sogar rekonstruiert, wie LSBG-Sprecherin Edda Teneyken berichtet. In diesem Zusammenhang wurde auch eine moderne Beleuchtung installiert, die den Denkmalschutzwünschen gerecht wurde. Seit 1865 spielt die markante Brücke eine wesentliche Rolle als Verbindung zwischen Binnen- und Außenalster.

Beim Beginn des Projekts waren von den ursprünglich acht Kandelabern lediglich vier erhalten geblieben. Diese hatten zuletzt an Qualität verloren und waren mit einfachen Glaskugeln ausgestattet. „Die Herkunft der fehlenden vier war unbekannt“, erinnert sich Vogel. Es existierten jedoch mehrere historische Pläne zur Brücke und den Laternen, was die Auswahl der Referenzen für die Rekonstruktion erleichterte.

Um die Kandelaber historisch akkurat zu rekonstruieren, wurden Experten aus einer Gießerei in Südfrankreich und einer Kunstschmiede in Thüringen hinzugezogen. Statt der traditionellen Gasbeleuchtung, die früher genutzt wurde, kommen nun moderne Technologien zum Einsatz.

Die Planung zielte darauf ab, die Helligkeit für Fußgänger zu optimieren und gleichzeitig Lichtsmog zu reduzieren. „Die Beleuchtung ist deshalb nach unten gerichtet“, so Giesecke, der nicht nur als Lichtdesigner, sondern auch als ausgebildeter Elektriker fungiert. Zudem wurde die Lichtfarbe auf warmweiß und dimmbar eingestellt, was den Lichtschutz für Tiere, einschließlich Vögel und Insekten, erhöht. Während die Beleuchtung zur Verkehrssicherheit die ganze Nacht über aktiv bleibt, wird die Fassadenbeleuchtung um Mitternacht abgeschaltet.

Die Kandelaber sind nun mit moderner, dimmbarer LED-Technik ausgestattet, die einheitliches Licht an der Alster erzeugt. Jeder Glaskörper wird in der Glashütte Limburg mundgeblasen. Zuvor waren einfache Industriekugeln installiert, die in alle Richtungen strahlten.

Zusätzlich wird die gesamte Brücke illuminiert, auch die Kasematten und die zwei Dampfbootwartezimmer sowie die Schiffsdurchfahrten erstrahlen in goldenen Tönen. Dies hebt die zuvor unauffälligen Backsteinmosaiken hervor und verleiht den Durchfahrten eine neue räumliche Dimension. „Das schafft einen dreidimensionalen Effekt für das Brückenbauwerk“, erläutert die Planerin.

Trotz aller Freude über die gelungene Renaturierung bedauert Alexandra Vogel, dass das Bauwerk kurz nach der Sanierung bereits mit Graffiti verunreinigt wurde. „Das tut wirklich weh“, fügt sie hinzu.

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