Das ungewisse Schicksal von Shiri Bibas: Trauer und Enttäuschung nach falscher Überstellung

Das ungewisse Schicksal von Shiri Bibas: Trauer und Enttäuschung nach falscher Überstellung

Jerusalem. Die jüngsten Entwicklungen in der Geiselnahme durch die Hamas werfen Fragen auf, denn statt Klarheit über das Schicksal von Shiri sowie ihren beiden Söhnen, sind die Angehörigen erneut mit einer schmerzlichen Enttäuschung konfrontiert. Statt der erhofften Gewissheit über den Verbleib der Familie, wurde eine Leiche übergeben, die sich als nicht die von Shiri herausstellte.

Die forensische Analyse der im Abu Kabir-Zentrum in Jaffa untersuchten Überreste offenbarte, dass die Kinder Ariel und Kfir, die im Kibbuz Nir Oz entführt wurden, bereits kurze Zeit nach ihrer Verschleppung in Gaza ums Leben kamen. Die DNA-Tests ergaben jedoch, dass die Frau, deren Sarg mit einem Bild von Shiri Bibas versehen war, nicht identisch ist. Dies bedeutete für Yarden Bibas, den Vater der verstorbenen Kinder und Ehemann von Shiri, einen weiteren emotionalen Schlag. Die Hoffnung, dass seine Frau noch lebt, muss trotz der düsteren Annahme aufrechterhalten werden, denn das Fehlen einer eindeutigen Identifikation lässt Raum für Unsicherheit.

Yarden, der vor drei Wochen aus der Gewalt der Hamas entkommen konnte, sieht sich mit der Realität konfrontiert, dass seine Familie durch den Konflikt zerbrochen wurde. Es war ein langer Weg voller Hoffnung für ihn, während seine Schwester berichtet, dass Yarden trotz der widrigen Umstände an den Gedanken klammerte, dass seine Familie noch leben könnte.

Die grausame Wahrheit über den Tod seiner Kinder muss Yarden durch militärische Quellen erfahren haben. Ein Sprecher der israelischen Armee betonte, dass die kleinen Kinder „brutal ermordet“ wurden. In Widerspruch dazu hatte die Hamas behauptet, die Familie sei durch einen israelischen Luftangriff ums Leben gekommen, was durch die forensischen Befunde widerlegt wurde.

Die Organisation der Angehörigen der Geiseln zeigte sich in einer Erklärung tief betroffen von den neuen Erkenntnissen und wies darauf hin, dass die Nichtübergabe von Shiri Bibas nicht dem Abkommen mit der Hamas entspricht. Der Fokus liege nun darauf, Shiri sowie die weiteren Geiseln zurückzuholen, egal ob lebendig oder tot.

Ein Sprecher der Hamas räumte am Freitag ein, dass die Überreste von Shiri möglicherweise mit anderen Überresten vermischt wurden, was die Lage zusätzlich kompliziert. Das Ganze bleibt jedoch unbestätigt und unklar.

In der Heimat der Bibas-Familie, im Kibbuz Nir Oz, wird um die beiden verstorbenen Kinder getrauert. In einem Gedenkschreiben wird der aufgeweckte Ariel als lebensfrohes Kind beschrieben, das für seine Vorliebe für Superhelden und Spielzeug bekannt war. Kfir, der jüngere Sohn, wird als ruhiges und liebevolles Baby in Erinnerung behalten.

Was die unglücklichen Ereignisse für die Gespräche über einen Geisel-Deal bedeuten, bleibt offen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Vorfälle als eine „grausame Verletzung des Abkommens“ und stellte klar, dass die Hamas dafür von Israel „die volle Rechnung“ präsentiert bekomme. Dieser Vorfall könnte jedoch auch den militärischen Verlauf des Konflikts beeinflussen und den Geisel-Deal möglicherweise gefährden.

Die Gemeinschaft in Kibbuz Nir Oz hat in ihrer Erklärung betont, dass sie sich trotz Schmerzen an ihren Werten orientiert. Die Familie Bibas soll Priorität haben, das Hauptziel sei die Freilassung und nicht die Vergeltung.

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