AfD in Hamburg verliert Terrain – Linke verzeichnet Zulauf in zentralen Stadtteilen
Hamburg. Die jüngsten Wahlergebnisse in verschiedenen Stadtvierteln zeigen eine überraschende Entwicklung. Während sich der Personalwechsel in der Verkehrspolitik abzeichnet, wird deutlich, dass die AfD in ihren bisherigen Hochburgen an Einfluss verliert. Erst Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) äußerte in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt den Wunsch, die rot-grüne Koalition auch nach der Bürgerschaftswahl 2025 fortzuführen. Tschentscher ist optimistisch, während er gleichzeitig offenbart, dass er auch Gespräche mit der CDU führen wird, die mit Parteichef Dennis Thering um eine Zusammenarbeit wirbt. Auch Stimmen aus der Wirtschaft unterstützen den Gedanken an eine große Koalition in Hamburg.
Die CDU hat anscheinend die Grünen überholt, jedoch steht das endgültige Wahlergebnis noch aus. Zu den Ergebnissen: Die endgültige Zählung der Kandidaten-Stimmzettel erfolgt erst einen Tag nach der Wahl. Eine emotionale Äußerung von Katharina Fegebank (Grüne), die Tschentscher in seinem Amt herausfordert, stellte fest: „Mir ist eine Zentnerlast von den Schultern gefallen.” Sie bedankte sich auch bei ihrem Mann, was die persönlichen Herausforderungen während des Wahlkampfes verdeutlicht.
Der Bund der Steuerzahler sieht die Wahlen kritisch und merkt an, dass die rot-grüne Regierung zehn Prozent ihrer Stimmen verloren hat. Sie stellen in Frage, warum Tschentscher und Fegebank von einem „klaren Sieg“ sprechen, und fordern ein Umdenken in Bezug auf die Verwaltung und die finanzielle Transparenz. Zudem wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Grundsteuer zu senken und eine inklusivere Verkehrspolitik zu entwickeln.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband zeigt sich zufrieden mit dem Wahlergebnis der SPD und fordert den zukünftigen Senat auf, soziale Themen stärker in den Fokus zu rücken. Geschäftsführer Kristin Alheit betont die Dringlichkeit, gegen Armut und soziale Ungleichheit vorzugehen. Der Ausbau von Unterstützungsangeboten für herausfordernde Kinder und Jugendliche ist ebenfalls ein zentrales Anliegen des Verbands.
Die Ergebnisse auf Wahllokalebene zeigen die AfD stark im Hamburger Süden, jedoch schwächer in anderen Regionen. Im Wahllokal der Schule an der Haake in Hausbruch konnte die AfD 33,2 Prozent der Stimmen erringen, während die SPD nur auf 30,2 Prozent kam. Im Allgemeinen liegt die Wahlbeteiligung jedoch unter den Erwartungen.
Gleichzeitig verzeichnen die Linken einen Aufwärtstrend in der Bürgerschaftswahl 2025, besonders in Stadtteilen wie Wilhelmsburg und Hamburg-Mitte. In der Ganztagsschule Fährstraße holten sie 50,1 Prozent der Stimmen, während die SPD bei 18,9 Prozent lag.
Ein Rückblick auf die Parteisituation zeigt, dass Jochen Brack, der Co-Vorsitzende des Hamburger BSW, zurückgetreten ist. In seiner Rücktrittserklärung erhebt er Vorwürfe gegen den Landesvorstand und bezeichnet die interne Atmosphäre als toxisch. Der BSW erhielt bei der Bürgerschaftswahl nur 1,7 Prozent der Votes und kämpft nun um neue Mitglieder.
Cansu Özdemir von der Linken, die unerwartet als zweite Abgeordnete für den Bundestag kandidiert, steht nun vor der Entscheidung zwischen einem Mandat in Hamburg oder Berlin. Trotz des Erfolgs zeigt sie sich über die Veränderungen überrascht.
Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu früheren Wahlen gestiegen und liegt nun bei 67,7 Prozent. Die Sitzverteilung in der Bürgerschaft ist noch nicht final, aber es steht fest, dass es in Zukunft bedeutende politische Diskussionen geben wird, insbesondere unter der Einbeziehung der Verkehrspolitik, die von Anjes Tjarks, dem Grünen Verkehrssenator, stark beeinflusst wird.
Am Wahlabend äußerte sich Tschentscher positiver zu seiner Verknüpfung mit dem ehemaligen Bundeskanzler Olaf Scholz, während er sich gegen populistische Tendenzen und für die innere Sicherheit in Hamburg aussprach. Joachim Lux, der Intendant des Thalia Theaters, sieht die demokratische Mitte als großen Gewinner und weist auf zahlreiche Herausforderungen hin, die angegangen werden müssen.
Die Wahl hat auch für die FDP negative Konsequenzen, die aus der Bürgerschaft geflogen ist und deren Landesvorsitzende Sonja Jacobsen die Situation als enttäuschend bezeichnet. Sie betont, dass die liberalen Werte der Stadt weiterhin bestehen, auch wenn die FDP momentan nicht im Parlament vertreten ist.
Die Bürger Hamburgs können weiterhin aktuelle Nachrichten und Analysen zu den Wahlen und ihrer Nachwirkung auf die Stadt auf verschiedenen Plattformen verfolgen.