Neonazi-Demo in Berlin vorzeitig abgebrochen – Polizei nimmt 90 Festnahmen
Am Samstag fand eine rechtsextreme Demonstration statt, die von rund 860 Teilnehmern initiiert wurde. Die Veranstaltung sollte am Bahnhof Ostkreuz starten und durch Gegenproteste von tausenden Menschen blockiert werden. Das Ereignis endete vorzeitig, nachdem es mehrere Auseinandersetzungen mit der Polizei gegeben hatte.
Ferhat Sentürk, ehemaliger AfD-Politiker aus Aachen, war hinter dem Aufmarsch im Berliner Bezirk Friedrichshain. Die Gegendemonstranten versammelten sich zu Hunderten auf der geplanten Strecke des Neonazi-Aufzugs und behinderten so dessen Durchführung. Polizei musste mehrfach einschreiten, um Ordnung zu wahren.
Die Demonstration konnte sich nur für kurze Zeit in Bewegung setzen, bevor sie von den Organisatoren abgebrochen wurde. Die Polizeibeamten berichteten über etwa 90 Festnahmen, darunter mehrere wegen Vermummungsverbot und Verbreitung verfassungswidriger Symbole.
Es kam zu Rangeleien innerhalb des Bahnhofs Ostkreuz sowie zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und Gegendemonstranten. Bei diesen Tumulten wurden Polizeibeamte verletzt, und es gab mehrere Festnahmen wegen Angriffs auf die Ordnungsmacht.
Die Polizei berichtete von 41 Straftaten mit rechten Motiven sowie von 31 Straftaten mit linken Motiven. Neben dem Einsatz von Pfefferspray wurde auch eine vermeintliche „Unterbindungshaft“ verhängt, die jedoch nicht bestätigt wurde.
Die Veranstaltung war Teil einer Reihe rechtsextremer Kundgebungen in Berlin seit Dezember 2024. Die Polizei setzte insgesamt rund 1600 Beamte ein, um die Demonstration zu überwachen und zu kontrollieren.