Gérard Depardieu steht wegen sexueller Belästigung vor Gericht. Im Saal ist der Star kaum wiederzuerkennen: Er wankt unsicher zu seinem Sitz, während sein Anwalt behauptet, er sei Opfer einer politischen Verfolgung.

Gérard Depardieu steht wegen sexueller Belästigung vor Gericht. Im Saal ist der Star kaum wiederzuerkennen: Er wankt unsicher zu seinem Sitz, während sein Anwalt behauptet, er sei Opfer einer politischen Verfolgung.

Paris, am 6. April 2023 – Gérard Depardieu tritt im Pariser Gerichtssaal auf, um sich gegen Vorwürfe der sexuellen Belästigung von zwei Filmarbeiterinnen zu wehren. Der berühmte französische Schauspieler, 76 Jahre alt und bekannt für seine robusteren Darbietungen in früheren Jahren, wirkt heute zittrig und unsicher.

Der Prozess beginnt mit der Ankunft Depardieus im Gerichtssaal. Er tritt unerwartet durch einen Hintereingang ein und wankt zu seinem Sitz, was die Anwesenden erstaunt und leise diskutieren lässt. Sein Aussehen kontrastiert stark mit den Beschreibungen von Drehorten des Films „Les volets verts“, wo er laut Aussagen obszöne Sprüche und sexuelle Übergriffe begangen haben soll.

Depardieus Anwalt Jérémie Assous verteidigt seine Klientur, indem er behauptet, dass die Vorwürfe parteiabhängig sind. Er unterstellt der Justiz einen Komplott, um Depardieu zu schaden und ihn als „Opfer von MeToo“ darzustellen.

Im Zentrum des Prozesses stehen jedoch nur die Beschuldigungen einer Regieassistentin und einer Dekorateurin im Zusammenhang mit den Dreharbeiten. Die Zeuginnen beschreiben, wie sie von Depardieu sexuell angegriffen wurden. Ihre Aussagen sind detaillierter als jene der Verteidigung, die nur allgemeine Entschuldigungen und „kindisches Verhalten“ anbietet.

Draußen vor dem Gericht hält sich ein Protestplakat, das deutlich macht, dass viele Anwesende diese Vorwürfe ernst nehmen. Die Diskussionen um den Fall zeigen auch die gesellschaftliche Spannung zwischen Kultur und MeToo-Bewegung.