Titel: Heftige Kritik an Baerbocks UN-Job: „Kein Selbstbedienungsladen“
Berlin. Annalena Baerbock, die geschäftsführende Außenministerin der Grünen, soll den Vorsitz der UN-Generalversammlung im September übernehmen. Allerdings findet diese Entscheidung erheblichen Widerstand in der Bevölkerung und auch bei Experten.
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Deutsche Presse-Agentur ergab, dass 57 Prozent der Befragten die Nominierung Baerbocks negativ oder eher negativ bewerten. Nur 12 und 16 Prozent sahen die Entscheidung als positiv oder eher positiv an.
Die Kritik richtet sich auch gegen den Wechsel von Helga Schmid, der ursprünglich für den Posten vorgesehen war. Christoph Heusgen, ehemaliger Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz und langjähriger UN-Botschafter, sprach in einem Interview mit dem Magazin „Spiegel“ von einer „Unverschämtheit“. Er bezeichnete Baerbock sogar als „Auslaufmodell“. Heusgen betonte die Bedeutung der Glaubwürdigkeit Deutschlands bei den Vereinten Nationen und stimmte der Kritik zu, dass das Abkommen mit Schmid gebrochen wurde.
Die Bundesregierung verteidigte ihre Entscheidung und argumentierte damit, dass sie konsultiert worden sei. Dennoch wirft Heusgen Deutschland vor, sich durch diesen Schritt keinen Gefallen zu tun. Er äußerte sich verärgert über die Kehrtwendung bei der Nominierung: „Wir dachten, so was passiert nur in autoritären Staaten.“