AfD-Politiker kritisieren Erinnerungskultur am 8. Mai 1945
Im Brandenburger Landtag wurde am Donnerstag eine heftige Debatte zum Ende des Zweiten Weltkriegs geführt, vor allem im Zusammenhang mit den Bemühungen der SPD und BSW, den Tag des Kriegsendes als Feiertag einzurichten. Dabei zitierte ein Redner der AfD-Fraktion die Forschung des Historikers Michael Schwartz und sorgte für kontroverse Reaktionen.
Der AfD-Politiker Dominik Kaufner sprach hauptsächlich von deutschen Opfern durch alliierte Kriegsverbrechen, wobei er den historischen Zusammenhang zwischen NS-Verbrechen und der Vertreibung von Deutschen nicht berücksichtigte. Dies wurde im Plenum scharf kritisiert als „geschichtsvergessene“ und „vereinnahmende“ Argumentation.
Historiker Michael Schwartz, dessen Forschung zitiert wurde, erklärte in einem Interview mit rbb|24, dass der Zitat-Abschnitt seine wissenschaftlichen Intentionen missverstehe. Er betonte die Notwendigkeit, sowohl NS-Verbrechen als auch deutsche Opfer im Kontext zu sehen und verurteilte eine „Instrumentalisierung“ historischer Feststellungen.
Schwartz kritisierte explizit, wie der AfD-Antrag nur einen Aspekt der Geschichte herausgriff, ohne den größeren Hintergrund zu berücksichtigen. Er warnte davor, die erinnerungspolitische Debatte in Richtung „Opferexzeptionalismus“ zurückzudrehen.
Die Debatte zeigte deutlich, dass die Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs weiterhin kontrovers ist und verschiedene politische Interessen miteinander konkurrieren. Dabei bleibt es unbestritten, dass der 8. Mai einen bedeutenden Platz in der deutschen Geschichtskultur einnimmt.