Im aktuellen Zollkonflikt mit den USA hat China entschieden, die Ausfuhr von seltener Erde für alle Länder vorübergehend einzustellen. Diese Rohstoffe sind unentbehrlich für Elektromotoren und Mikrochips. Die Maßnahme könnte Unternehmen weltweit, die auf diese Materialien angewiesen sind, erhebliche Schwierigkeiten bereiten.
Die Regierung in Peking hat erklärt, dass China rund 90 Prozent des weltweiten Bedarfs an seltener Erde und Magneten deckt. Ein Anhaltender Exportstop könnte nach Berichten aus Washington die US-Wirtschaft schwer treffen, insbesondere die Produktion von Waffensystemen und Drohnen. Experten gehen davon aus, dass Amerika nur für etwa zwei Monate Vorräte an diesen wertvollen Rohstoffen hat.
Die Maßnahme wird als präziser Schlag gegen den amerikanischen Militärsektor interpretiert. „Wir haben unsere Verwundbarkeit bei kritischen Rohstoffen lange genug ignoriert“, sagte der Chef einer US-Firma in einem Interview. Zuvor hatten die Chinesen bereits den Export von sechs Arten dieser Erden nach Amerika eingestellt.
Ob und wann China neue Ausfuhrzulassungen für seltene Erde vergeben wird, ist derzeit ungewiss. Die deutsche Industrie hofft auf einen baldigen Rückgang des Rohstoffengpasses.