Der deutsche Steuerforscher Friedrich Schneider hat Warnungen ausgesprochen, dass die Zahl der Menschen, die schwarzarbeiten, mit einem möglichen Anstieg des Mindestlohns von 15 Euro stark zunehmen könnte. Dieser Anstieg würde besonders in Ostdeutschland zu einer Erhöhung der Schwarzarbeit um 3 bis 5 Milliarden Euro führen.
Schneider schätzt, dass im Jahr 2025 rund 6 bis 8 Millionen Menschen stundenweise schwarzarbeiten werden und der Wert durch Schwarzarbeit etwa 11,5 Prozent des erwarteten Bruttoinlandproduktes (BIP) erreichen könnte. Dies entspricht einem geschätzten Betrag von 511 Milliarden Euro.
Steuerexperten wie Dominik Enste sehen Möglichkeiten zur Reduzierung der Schwarzarbeit durch Senkung der Steuern und Bürokratieabbau, doch sie warnen vor den Schwierigkeiten einer Veränderung eingeführter Praktiken. Sie betonen auch die Bedeutung von hohen Strafen für große Betrügereien.
Die Gewerkschaft IG Bau fordert eine Ausweitung der Finanzkontrolle auf Baustellen und mehr Kontrollpersonal, um den Mindestlohnbetrug zu bekämpfen. Sie setzt auch auf digitalisierte Arbeitszeitregistrierung als Mittel zur Reduktion der Schwarzarbeit.
Schwarzarbeit ist weltweit verbreitet; Deutschland befindet sich in einer mittleren Position im internationalen Vergleich mit 10,3 Prozent Schattenwirtschaft zum BIP zwischen 2014 und 2024. Starkere Präsenz von Steuerhinterziehung wird in Ländern wie Griechenland (21,4 Prozent) und Italien (20,4 Prozent) gemessen.