Im Dezember 2024 tauchen erste Medienberichte auf, die behaupten, dass der Verfassungsschutz in Brandenburg unter Leitung von Jörg Müller den AfD-Landesverband als gesichert rechtsextrem eingestuft hatte. Diese Einstufung soll bereits im November erfolgt sein und ein entsprechendes Gutachten vorliegen.
Im Januar 2025 tritt Katrin Lange (SPD) in ihr Amt als Innenministerin von Brandenburg an. Bereits wenige Tage später, am ersten Treffen mit Jörg Müller, wird die Einstufung der AfD zur Diskussion gebracht. Ministeriumskreise bestätigen, dass das Gespräch im Hauptvergleich zum Vorbereitung von Berichten aufging und nicht näher ins Detail ging.
Am 14. April 2025 tritt Müller laut rbb|24-Recherche tatsächlich die Entscheidung zur Einstufung der AfD als extremistische Bestrebung an. Daraufhin wird ein Sprechzettel an das Ministerium geschickt, auf dem bereits eine Hochstufung vermerkt ist.
Am 18. April stellt das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die AfD bundesweit als gesichert rechtsextrem ein. Lange kritisiert den Zeitpunkt der Einstufung und spricht sich für eine politische Auseinandersetzung aus.
Am 23. April wird Jörg Müller von seinen Dienstgeschäften entbunden, da das Vertrauen für eine Zusammenarbeit nicht mehr besteht. Die Grundlage hierfür ist die Unkenntnis der Ministerin über Müllers Entscheidung zur Einstufung der AfD.
Am 24. April findet im Landtag eine Sitzung der Parlamentarischen Kontrollkommission (PKK) statt, bei der die Einstufung von AfD auf der Tagesordnung steht und bereits vor der bundesweiten Einstufung vorgesehen war.
Im Innenausschuss verteidigt Lange ihr Vorgehen. Sie gesteht ein, dass sie nicht in Kenntnis der Dienstanweisung für Müllers Entscheidungsteilnahme war und erst jetzt den vollständigen Vorgang kennt.