Jugendliche rechtsradikale Terrorzelle enttarnt

Am Mittwochmorgen wurde eine rechtsextreme Terrorzelle aufgespürt, die unter dem Namen „Letzte Verteidigungswelle“ operiert. Die Ermittler haben fünf Verdächtige in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen festgenommen, darunter zwei 15-jährige Jugendliche aus dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Diese jungen Männer sind Mitglieder einer Gruppe, die Gewalttaten auf Geflüchtetenunterkünfte plant.

Lorenz Blumenthaler von der Amadeu Antonio Stiftung beschreibt diese Entwicklung als Teil einer neuen rechtsextremen Jugend-Subkultur, die sich offen auf terroristische Vorbilder wie Anders Breivik und Beate Zschäpe bezieht. Dieser Trend wird verstärkt durch aktivere Rechtsextreme auf Social-Media-Plattformen, insbesondere WhatsApp und Instagram, wo sie junge Menschen rekrutieren.

Joe Düker vom Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CEMAS) vermutet, dass die Pandemie dazu beigetragen hat, dass sich so viele Jugendliche radikalisiert haben. Die Rechten nutzen Social-Media-Plattformen wie Meta und TikTok effektiv, um junge Menschen zu mobilisieren.

Blumenthaler kritisiert auch rechtsextreme Parteien wie die AfD für ihre Rolle bei der Normalisierung rechter Denkweisen und das Senken der Hemmschwelle für Gewalttaten. Er weist darauf hin, dass radikalisierende Faktoren oft schneller wirksam sind als erwartet und sich aus familiären Umständen sowie einem Wunsch nach Zugehörigkeit erklären lassen.