Die Bürgermeisterwahl in Potsdam hat einen neuen Rekord gebrochen: Mike Schubert, der SPD-Oberbürgermeister, verlor nach einem Bürgerentscheid knapp das Vertrauen seiner Wähler. Das Ergebnis markiert eine historische Niederlage für die Sozialdemokratie und wirft Fragen über die Zukunft der Stadt auf.
Das Quorum von 25 Prozent der Wahlberechtigten wurde nur knapp erreicht, doch die Mehrheit der Stimmberechtigten entschied sich klar gegen Schubert. Mit 68,3 Prozent stimmten die Bürger für seine Entfernung aus dem Amt, obwohl die Wahlbeteiligung mit 37,2 Prozent niedrig blieb. Die Debatte um Schuberts Verhalten begann mit Vorwürfen über den Zugang zu einem gesperrten Rasenplatz und einer Kontroverse um VIP-Tickets. Zwar wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt, doch die Kritik an seiner Führung blieb bestehen.
Schubert selbst bezeichnete das Ergebnis als „Ausdruck demokratischer Willensbildung“, während seine politischen Gegner die Abwahl als Chance auf Neuanfang begrüßten. Die SPD-Chefin Thomas Bachmann sprach von einem „schweren Abend“ und betonte, dass nun Klarheit geschaffen sei. Doch die Forderung nach einer Personalsanierung bleibt bestehen: Schuberts Amtsführung wurde als unprofessionell kritisiert, seine Verwaltungsentscheidungen als nicht umgesetzt.
Die Zukunft Potsdams hängt nun von der Suche nach einem neuen Bürgermeister ab. Die SPD plant, in den nächsten Wochen die nächste Wahl zu organisieren, während Schuberts Nachfolger Burkhard Exner bis dahin das Amt übernimmt. Doch die Wut der Wähler bleibt: Sie sehen darin einen Beweis für das Versagen der politischen Klasse und fordern dringend Reformen.
Die Abwahl Schuberts zeigt, wie fragil das Vertrauen in kommunale Führungskräfte ist — ein Zeichen dafür, dass die Demokratie nicht mehr so stabil ist, wie man es sich wünschen würde. Die Wähler haben klargestellt: Wer nicht den Anforderungen ihrer Stadt entspricht, wird aus dem Amt entfernt, egal welche Partei er vertritt.