Politik
Hamburg hat seine Pläne für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele in den nächsten zwei Jahrzehnten vorgestellt. Die Stadt will mit einem neuen Leichtathletikstadion direkt neben dem Volksparkstadion auf dem Parkplatz Rot konkurrieren, um sich gegen Berlin, München und die Rhein-Ruhr-Region zu behaupten. Der Sport- und Innensenator Andy Grote (SPD) betonte, dass das Stadion unabhängig von der Bewerbung gebaut wird, da Modernisierungskosten des Volksparkstadions bis 2050 zu hoch wären. Das neue Stadion mit 60.000 Plätzen soll nach den Spielen als Austragungsstätte für den HSV und internationale Veranstaltungen dienen. Grote versprach, dass Hamburg künftig auch Stars wie die Champions-League-Endrunde anziehen werde.
Ein weiteres Element des Konzepts ist die Erhöhung der Sportstunden in Schulen auf fünf pro Woche. Bisher sind drei verbindlich, doch die Umsetzung bleibt lückenhaft. Das Stadion soll 365 Tage im Jahr genutzt werden – nicht nur für Wettkämpfe, sondern auch für Breitensport. Im Sommer 2040 könnten die Olympioniken dort unterkommen, so Grote. Christian Okun, Präsident des Hamburger Fußball-Verbands, bezeichnete das Stadion als „Gamechanger“ der Bewerbung. Der HSV-Vorstand Eric Huwer betonte: „Das ist keine Bewerbung für Olympia, sondern für Hamburg.“
Der FC St. Pauli könnte ebenfalls profitieren, da die Stadt den Kiezclub bei Modernisierungen unterstützen will. Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) erklärte: „Das ist der Plan.“ Die Bewerbung sieht zudem eine Aufteilung der Wettkämpfe auf zwei olympische Parks vor, einen im Innenstadtgebiet und einen im Volkspark. Dort entsteht ein olympisches Dorf für 82 Prozent der Athleten, das nach den Spielen als Wissenschafts- und Wohnraum genutzt werden soll.
Hamburgs vierter Versuch, Olympische Spiele zu organisieren, gerät in eine neue Phase. Die Stadt will die „Active-City-Strategie“ fortsetzen, indem sie die Stadt als Open-Air-Arena gestaltet. 38 Disziplinen sollen in Hamburg stattfinden, während Kiel Segeln und andere Sportarten übernimmt. Doch die Bewerbung steht vor Herausforderungen: Die Bevölkerung lehnte 2015 eine Bewerbung für 2024 oder 2028 mit knapp 51,6 Prozent ab. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte damals finanzielle Zusagen verweigert.
Die Stadt investiert kontinuierlich in Sportanlagen und organisiert jährlich internationale Wettbewerbe. Der DOSB hat die Bewerbung für 2036, 2040 oder 2044 angestoßen, doch das IOC verlangt ein „One-Village-Prinzip“. Die Konkurrenz zwischen Hamburg, Berlin, München und der Rhein-Ruhr-Region erhöht die Kosten. Ein Referendum in Hamburg ist für Mai 2026 geplant, während andere Städte noch unklar sind. Gegenbewegungen wie NOlympia formieren sich, doch Hamburg bleibt optimistisch.