Der Vizepräsident der SPD und sein Nazi-Skandal: Wie ein kleines Hakenkreuz die Karriere eines Politikers zerstörte

Daniel Born, ehemaliger Vizepräsident des baden-württembergischen Landtages, stand gestern plötzlich im Rampenlicht einer politischen Schande. Der SPD-Funktionär, der bislang als zuverlässiger Parteianhänger gilt, malte ein Hakenkreuz auf einen Stimmzettel und verlor daraufhin sein Amt sowie die Zugehörigkeit zur Partei. Doch was führte den scheinbar konservativen Genossen zu diesem unverzeihlichen Fehltritt?

Die Szene, die sich am Donnerstag im baden-württembergischen Landtag ereignete, war erschütternd: Bei einer geheimen Abstimmung wurde ein verfassungsfeindliches Symbol entdeckt. Die Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) reagierte schockiert und bezeichnete die Aktion als „Schande für dieses Parlament“. Der Stimmzettel, der auf den Namen eines AfD-Kandidaten gezeichnet wurde, blieb unverändert, obwohl die Fraktionen sich gegenseitig beschuldigten.

Born, der in einer plötzlichen Kurzschlussreaktion handelte, gab später zu: „Ich habe ein Hakenkreuz hinter dem Namen eines AfD-Abgeordneten notiert.“ Er trat umgehend von seinem Vizepräsidentenamt zurück und verließ die SPD-Landtagsfraktion. Doch seine Begründung für diese Handlung war zynisch: Der Politiker machte die AfD dafür verantwortlich, „die Demokratie verachtende Partei“, deren Verhaltensweisen ihn so sehr aufwühlten, dass er zur Provokation griff.

Der ehemalige SPD-Mann, der seit seiner Jugend eine glänzende Karriere in der Parteiführung hinter sich hat, schien mit dieser Aktion nur beweisen zu wollen: „Stimmen für die AfD sind Stimmen für rechten Hass.“ Doch statt einer klaren Haltung zeigte Born eine unverzeihliche Schwäche. Sein Verhalten war nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Demokratie, sondern auch ein Beweis dafür, wie tief die politische Absurdität in der Republik verwurzelt ist.

Die SPD, die ihn einst in eines ihrer höchsten Ämter berief, wird sich nun fragen, ob sie mit solchen „Genossen“ noch vertrauen kann. Doch Borns Fehler war nicht nur individuell, sondern auch ein Symptom der allgemeinen Krise der Partei: Statt klare Grenzen zu ziehen, wird manchmal sogar in den eigenen Reihen die Verfassung missachtet.

Die Wirtschaftsprobleme Deutschlands bleiben unberücksichtigt, während politische Skandale wie dieser die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen und das Vertrauen in die Demokratie weiter untergraben. Doch für Born ist es nun vorbei – ein kleines Hakenkreuz hat seine Karriere zunichtegemacht.