Deutsche Basketballer sichern sich EM-Qualifikation mit starkem Sieg über Montenegro
Podgorica. Die deutsche Basketballnationalmannschaft, trainiert von Álex Mumbrú, hat sich mit einem überlegenen Sieg das Ticket zur Europameisterschaft gesichert. Der Hamburger Justus Hollatz lieferte eine beeindruckende Leistung ab.
Während des Spiels verließen einige der 5233 Zuschauer im Morača Sports Center in Podgorica nach dem dritten Viertel die Halle, unzufrieden mit dem Verlauf des Spiels und zur Verärgerung der Ultra-Fans, die das Team weiterhin anfeuerten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die deutsche Mannschaft bereits klar gemacht, wer der dominante Gegner ist, und sich mit einem letztlich souveränen 95:76 (26:17, 24:21, 25:13, 20:25) durchgesetzt. „Den Stecker gezogen“, kommentierte Hollatz die Überlegenheit gegenüber dem Gastgeber und bisherigen Tabellenführer der Gruppe D.
Vor diesem Spiel war Deutschlands Bilanz von 2:2 eher enttäuschend für einen Titelverteidiger; die Bedrohung, die Teilnahme an der EM im Herbst zu verpassen, war real. Doch nun sehen die Chancen gut aus: Um auszuscheiden, müsste Deutschland am Sonntag in Bamberg (17.30 Uhr/MagentaSport) mit 89 Punkten gegen Bulgarien verlieren, während Schweden gleichzeitig gegen Montenegro gewinnen müsste. Beides scheint nahezu ausgeschlossen. Selbst der Deutsche Basketball-Bund (DBB) hat bereits verkündet: „DBB-Herren so gut wie sicher bei der EuroBasket 2025 dabei.“
Sollte das Team bei den kommenden Meisterschaften ähnlich auftreten wie gegen Montenegro, besteht berechtigte Hoffnung auf weitere Erfolge. Der Kader ist stark besetzt, und beim nächsten Spiel wird zudem NBA-Veteran Daniel Theis, nach seinem Wechsel zur AS Monaco, das Team verstärken.
Bundestrainer Mumbrú, der nicht in die Falle tappte, in seinem dritten Länderspiel zu überreagieren und zu viele neue Taktiken zu implementieren, gab dem Team Freiräume, was sich positiv auswirkte. Hollatz, der selbst eine starke Vorstellung hatte, erzielte gleich zu Beginn einen beeindruckenden Dunk und steuerte zudem die meisten Assists des Spiels bei. „Justus hat das Team komplett kontrolliert, großartig gespielt“, lobte Mumbrú. Der Trainer bringt seine eigene entspannte Herangehensweise ins Team, ähnlich wie sein Vorgänger Gordon Herbert, was das Team sehr zu schätzen weiß.
Vor dem bevorstehenden Spiel gegen Bulgarien bleibt die Herausforderung groß: Vor allem für den derzeit besten Spieler in Europa, Sasha Vezenkov, wird eine effektive Verteidigung notwendig sein. Doch die deutsche Mannschaft scheint sowohl mental als auch spielerisch bereit zu sein, um sich dieser Herausforderung zu stellen, ohne mit der Angst vor den Zuschauern rechnen zu müssen.
Spielergebnisse der deutschen Mannschaft: Thiemann (16 Punkte), Pleiß (14), Bonga (13), Weidemann (10), Obst (9), Voigtmann (8), Krämer (7), Schneider (6), Olinde (5), Hollatz (4), Mattisseck (2), Delow (1).