Doping-Skandal im Tennis: Jannik Sinner mit dreimonatiger Sperre belegt

Doping-Skandal im Tennis: Jannik Sinner mit dreimonatiger Sperre belegt

Montreal. Der italienische Tennisprofi Jannik Sinner, aktuell an der Spitze der Weltrangliste, sieht sich einer Sperre von drei Monaten gegenüber, nachdem er gegen die Anti-Doping-Vorgaben verstoßen hat. Wie die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada bekannt gab, hat der 23-Jährige eine Einigung akzeptiert, die ihm den Zugang zu Turnieren bis zum 4. Mai verweigert.

Sinner wird jedoch bereits am 13. April wieder ins Training einsteigen dürfen. Damit hat er die Gelegenheit, sich rechtzeitig auf die French Open vorzubereiten, die am 25. Mai in Paris beginnen. Zusätzlich wird er auch am Vorbereitungsturnier in Rom teilnehmen können.

Im März 2024 war Sinner gleich zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet worden. Zunächst erhielt er jedoch keine Sperre, da die Tennis-Agentur Itia ihm kein vorsätzliches Fehlverhalten oder ein fahrlässiges Handeln nachweisen konnte. Die Wada legte daraufhin jedoch Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof Cas ein; ein Termin für die Verhandlung war bereits für den 16. und 17. April angesetzt. Durch die Einigung mit Sinner hat die Wada ihren Einspruch nun zurückgezogen.

Laut Sinner sei die Substanz bei einer Massage über die Hände seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt. Die Wada hatte ursprünglich gegen den Freispruch Einspruch eingelegt und eine Sperre von ein bis zwei Jahren gefordert. In ihrer neuen Mitteilung akzeptiert die Wada nun Sinners Erklärung und stellt fest, dass es keine betrügerischen Absichten gab und die Substanz keinen leistungsfördernden Effekt hatte. Dennoch betont die Wada, dass Athleten auch die Verantwortung dafür tragen, wenn ihre Betreuer unachtsam agieren. „Aufgrund der besonderen Umstände in diesem Fall betrachten wir eine dreimonatige Sperre als angemessen“, hieß es.

„Ich habe stets akzeptiert, dass ich für mein Team verantwortlich bin und ich halte die strengen Wada-Regeln für wichtig in dem Sport, den ich liebe“, äußerte Sinner gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa. „Auf dieser Grundlage habe ich das Angebot der Wada angenommen, das laufende Verfahren durch eine dreimonatige Sanktion zu beenden.“

Dieser Fall sorgte bereits im letzten August für Aufsehen und Empörung. Viele Experten und ehemalige Profis äußerten Kritik daran, dass das Anti-Doping-Vergehen so lange geheim blieb und Sinner zu Beginn keine vorläufige Sperre erhalten hatte. Im letzten Herbst triumphierte der Südtiroler bei den US Open und verteidigte seinen Titel bei den Australian Open mit einem deutlichen Sieg gegen den Deutschen Alexander Zverev.

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