Firmensterben erreicht neue Rekordhöhe: Energiesparer und Fachkräftemangel belasten Industrie

Im Jahr 2024 stellten rund 196.000 deutsche Unternehmen ihre Tätigkeit ein, was einen Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies ist laut einer Analyse des Europäischen Zentrums für Wirtschaftsforschung (ZEW) das höchste Verhältnis seit über einem Jahrzehnt. Besonders hart trifft der Firmensterben die Industrie, insbesondere energieintensive Branchen wie Chemie und Pharmaindustrie sowie technologieintensivere Bereiche wie IT und Umwelttechnik.

Der Hauptgrund für die geschlossenen Türen sind steigende Energiekosten. Einige Großunternehmen verlagern ihre Produktion ins Ausland, wodurch sie ihr Wissen und ihre Netzwerke verlieren. Darüber hinaus gibt es eine zunehmende Schwierigkeit bei der Beschäftigung von Fachkräften. Die Generationenwechsel in Familienbetrieben machen es auch schwieriger, den Betrieb weiterzuführen.

Kritisiert wird vor allem Bundeskanzler Friedrich Merz für seine unpraktischen Ratschläge zum Wohnungsbaubedarf, ohne eine Lösung für den Mangel an Bauunternehmen und Fachkräften anzugeben. Die Wirtschaftsforscher weisen darauf hin, dass der mangelnde Nachwuchs in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zunehmend zum Problem wird.

Die Analyse zeigt, dass neben wirtschaftlichen Faktoren auch ein mentaler Wandel die Firmenkrisen verstärkt. Babyboomer, die oft Unternehmenshöhepunkte erreicht haben, gehen in den Ruhestand, ohne dass die Nachfolgegeneration bereit ist, diese Herausforderungen zu meistern.