Flugtaxis: Das Lilium-Start-up steht vor dem Aus
Berlin/München. Das Flugtaxi-Start-up Lilium hat nach einem gescheiterten Rettungsversuch erneut Insolvenz angemeldet, was die Zukunft des Unternehmens stark gefährdet. Ein geplanter Beitrag in Höhe von 200 Millionen Euro durch ein Konsortium von Investoren ist nicht zustande gekommen, wie Lilium selber mitteilte.
Die Suche nach Finanzierungsquellen blieb erfolglos, heißt es in der knappen Erklärung des Unternehmens. Lilium zählt zu den bekanntesten deutschen Start-ups in der Luftfahrtbranche und wurde sogar an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet. Auf dem Weg zur Entwicklung eines hybriden elektrischen Flugzeugs haben Investoren beträchtliche 1,5 Milliarden Euro bereitgestellt, jedoch blieb die Maschine in der Entwicklung zurück.
Erst im Herbst des vergangenen Jahres musste Lilium erstmals Insolvenz anmelden, da die benötigten Mittel zum Aufbau einer Produktionslinie fehlten. Unter dem Druck der Situation wurde am 24. Dezember kurzfristig ein Kaufvertrag über die Betriebsvermögen der beiden Tochtergesellschaften, Lilium GmbH und Lilium eAircraft, unterzeichnet. Der Investor Mobile Uplift Corporation hatte 200 Millionen Euro zugesichert.
Trotz weiterhin geführter Gespräche über eine mögliche Rettung sieht Lilium nur geringe Chancen auf eine Wende zum Besseren. Daher wird nun der Betrieb eingestellt. Der slowakische Unternehmer Marian Bocek hatte als einer der Hauptgeldgeber 150 Millionen Euro zugesagt, doch dieser Betrag traf offenbar nicht ein.
Die als „Lufttaxis“ betitelten Elektroflugzeuge waren auch für medizinische Notfälle vorgesehen. An dem gescheiterten Rettungsversuch waren mehrere Investoren beteiligt, deren Namen teilweise nicht bekannt sind. Dazu zählten beispielsweise neben Bocek auch der deutsche Akkuhersteller CustomCells und der Risikokapitalfonds Earlybird.
Der slowakische Unternehmer Bocek ist in der Elektroszene kein Unbekannter, da er in seinem Heimatland den Akku-Hersteller InoBat gegründet hat.