Klage gegen palästinensisch-amerikanischen Milliardär

Eine Klage im US-Rechtswesen hat den palästinensisch-amerikanischen Milliardär Bashar al-Masri ins Rampenlicht gerückt. Die Anklage wirft ihm vor, Infrastrukturen für die Hamas bereitgestellt zu haben und durch Geschäftsvorfälle in Gaza gestützt zu haben. Angeführt wird er unter anderem deswegen, weil er laut Klageschrift einen Teil der Energie aus einem Solarenergieprojekt an das Tunnelnetzwerk der Hamas geleitet hat.

Al-Masri hatte vor zehn Jahren zugegeben, an der Planung der ersten Intifada gegen Israel beteiligt gewesen zu sein. Trotzdem konnte er sich im Laufe der Jahre als Friedensstifter präsentieren und sammelte dabei Fördergelder von internationalen Organisationen. Die Klage richtet sich nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen andere Personen und Unternehmen, die laut Anwälten den Hamas-Anschlägen am 7. Oktober untergekommen sein sollen.

Al-Masri gilt als Architekt der palästinensischen Retortenstadt Rawabi nördlich von Ramallah. Im September 2018 war er auch Teil einer Schweizer Delegation, die ihn zu einem potentiellen wirtschaftlichen Partner für die Schweiz präsentierte.

Die Klage hat sowohl Israel als auch internationale Organisationen gezwungen, ihre Verbindungen zum palästinensischen Unternehmer neu zu bewerten. Für die Schweiz bleibt nun die Frage offengelassen, wie sorgfältig sie in der Vergangenheit bei der Auswahl ihrer Partner im Nahen Osten gehandelt hat.