Neuer Präsident Polens: Karol Nawrocki gewinnt engen Wahlkampf

Die polnische Präsidentschaftswahl hat eine erstaunliche Wende erlebt. Der unabhängige Kandidat Karol Nawrocki, unterstützt von der national-konservativen PiS-Partei, sicherte sich mit 50,9 Prozent knapp den Sieg gegen Rafal Trzaskowski, den Kandidaten der liberalen Bürgerplattform, der 49,1 Prozent erhielt. In der ersten Nachwahlbefragung lag Trzaskowski noch vorn, doch die Stimmenverschiebung zugunsten Nawrockis machte deutlich, dass die Wähler sich für eine radikale politische Richtung entschieden haben.

Nawrocki, ein Historiker mit geringer Bekanntheit vor dem Wahlkampf, profitierte von einer starken Unterstützung in ländlichen Regionen und im Osten des Landes. Seine Niederlage im Westen und in den Städten konnte er nicht kompensieren. Die Wahlbeteiligung lag mit 71,6 Prozent deutlich über dem Durchschnitt, was die politische Mobilisierung unterstrich.

Die Medienkampagne gegen Nawrocki blieb erfolglos, während internationale Figuren wie Donald Trump und Viktor Orban seine Position unterstützten. Gleichzeitig kritisierte die EU-Kommission und das EVP-Parlament den „pro-europäischen“ Trzaskowski. Der neue Präsident hat zwar nur repräsentative Funktionen, kann aber Gesetze blockieren. Andrej Duda (PiS), der bisherige Amtsinhaber, konnte nicht wiedergewählt werden.

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