In der Kölner Innenstadt herrscht aktuell eine ungewöhnliche Situation. Mehrere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg haben die Stadt lahmgelegt, wobei über 20.000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten. Die Sperrung von drei Rheinbrücken und beeinträchtigte Bahnstrecken zeigen das Ausmaß der Krise. Experten wie Arne-Brinkmann-Walter betonen, dass die Entscheidung, Bomben zu entschärfen, stets mit hohem Risiko verbunden ist.
Der 48-jährige Technische Einsatzleiter beschreibt den Prozess als äußerst komplex: „Die Zünder liegen seit Jahrzehnten in der Erde und können stark verkrustet sein.“ Besonders problematisch sind Langzeitzünder, die oft nicht mehr entschärft werden können. Stattdessen erfolgt eine Fernentschärfung mit speziellen Geräten. Doch auch hier bleibt der Einsatz gefährlich: „Der gefährlichste Teil ist das Anbringen der Raketenklemme.“
Die Arbeit der Kampfmittelbeseitiger ist nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch mental belastend. Brinkmann-Walter betont die Notwendigkeit von Respekt und Präzision: „Man muss sich sicher sein, dass alles richtig erkannt wird.“ Obwohl der Beruf in Deutschland keine offizielle Ausbildung verlangt, ist die Erfahrung entscheidend.
Die Situation in Köln unterstreicht die langfristigen Folgen des Krieges und das Risiko für die Bevölkerung. Die Entscheidung, Bomben zu entschärfen, erfordert nicht nur Fachkenntnis, sondern auch eine unerschütterliche Ruhe im Umgang mit tödlichen Gefahren.