„Wir“ – eine Warnung vor der totalitären Zukunft

Jevgenij Samjatin, ein ungeliebter Schriftsteller im sowjetischen Regime, schuf mit seinem Werk „Wir“ (1920) einen erstaunlichen Vorläufer der Dystopien. Das Buch wurde schnell verboten, doch seine Vision einer totalitären Gesellschaft bleibt bis heute erschreckend realistisch. Samjatin, ein ehemaliger Revolutionär, verließ Russland nach dem Tod seiner Ideale und starb in Paris. Sein Roman schildert eine Stadt, umgeben von einer grünen Mauer, wo individuelle Freiheit durch mathematische Ordnung ersetzt wird. Die Bewohner tragen Nummern statt Namen, Leben ist transparent, doch die Anziehungskraft des Unbekannten und der Liebe führt zu einem Aufstand, der den gesamten Staat ins Chaos stürzt. Samjatins Werk warnte vor einer Zukunft, in der die Vernunft zur Tyrannei wird.