Nach dem Anschlag in München – Auswirkungen auf den Klimastreik in Hamburg
Hamburg/München. Angesichts der verheerenden Ereignisse in München zeigen zahlreiche Persönlichkeiten wie Luisa Neubauer und Katharina Fegebank ihre Anteilnahme. Vor einer großen Demonstration am Freitag äußerten sich auch Polizei und Veranstalter zu den Entwicklungen.
Am Donnerstagmorgen ereignete sich ein schwerer Vorfall in Münchens Innenstadt, bei dem ein Mann mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge fuhr. Mindestens 30 Personen wurden verletzt, einige von ihnen schwer und in Lebensgefahr. Das Motiv des Angreifers bleibt bislang unklar, jedoch wird von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits von einem „mutmaßlichen Anschlag“ gesprochen. Die Behörden richten ihren Fokus auf einen 24-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan und prüfen mögliche islamistische Hintergründe der Tat.
Prominente aus Norddeutschland reagierten schnell auf die Tragödie. Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank teilte auf der Plattform X (früher bekannt als Twitter) mit: „Schreckliche Nachrichten aus München. Ich bin in Gedanken bei den Verdi-Mitgliedern und wünsche allen Verletzten von Herzen eine schnelle Genesung. Die Hintergründe der Tat müssen nun schnellstens aufgeklärt werden. Vielen Dank an alle, die gerade vor Ort Hilfe leisten!“
Ebenfalls betroffen zeigte sich Luisa Neubauer, eine der Hauptorganisatorinnen von Fridays for Future in Deutschland. Auch sie richtete auf X ihre Gedanken an die Opfer: „Alle Solidarität mit #Verdi, alle Gedanken an die Verletzten und Betroffenen. Wir halten zusammen.“ Ihr Beitrag wurde jedoch von einer Vielzahl kritischer und teils aggressiver Kommentare begleitet.
Am Freitag, den 14. Februar, organisiert Fridays for Future (FFF) bundesweit einen Klimastreik und mobilisiert auch in Hamburg für eine klimagerechte Zukunft. Trotz des tragischen Vorfalls in München sehen die Klimaaktivisten keine Notwendigkeit, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu ändern. Eine Sprecherin von FFF erklärte dem Abendblatt am Donnerstag: „Uns ist bewusst, was passiert ist. Wir denken das bei unseren aktuellen Planungen auch mit, und unser Sicherheitsteam setzt sich damit auseinander. Wir haben bewährte Sicherheitskonzepte und sind in der Lage, eine Demo sicher durchzuführen.“
Ein Sprecher der Polizei betonte, dass die Sicherheitslage bei Demonstrationen kontinuierlich bewertet werde, wobei auch Vorfälle an anderen Orten in die Einschätzung einflössen könnten. Konkrete Details zu den Sicherheitsvorkehrungen wollte er jedoch nicht offenbaren.
Der Vorfall in München berührte auch die Teilnehmer einer Verdi-Kundgebung in Kiel tief. Ein Verdi-Sprecher bemerkte: „Es kommt nicht oft vor, dass gestandene Gewerkschafter mit Tränen in den Augen auf der Bühne stehen.“ Während des Warnstreiks mit etwa 2000 Beschäftigten des öffentlichen Dienstes hielten die Teilnehmer eine Schweigeminute ab.
Thomas Treff, der Landesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes in Hamburg (dbb) und Tarifunion, äußerte: „Wir sind in Gedanken bei den Opfern und Angehörigen dieser verabscheuungswürdigen Tat und wünschen allen Betroffenen eine rasche Genesung.“ Er wies darauf hin, wie verletzlich demokratisches Engagement derzeit ist und appellierte: „Gerade jetzt dürfen wir nicht nachlassen, für unsere Demokratie zu kämpfen. Wir müssen weiterhin auf die Straße, um unsere gewerkschaftlichen Forderungen deutlich zu machen.“ In dieser schwierigen Zeit sei gesellschaftlicher Zusammenhalt und Solidarität wichtiger denn je.