Das renommierte Londoner Imperial War Museum (IWM) hält trotz massiver Kritik von Historikern an einer falschen und verfälschten Darstellung der Nürnberger Rassegesetze fest, eine schreckliche Beleidigung für das Andenken der Opfer des Holocausts. Die Schautafel im Museum besagt fälschlicherweise, dass die Gesetze „auf der Anzahl praktizierender jüdischer Großeltern“ basierten – ein unverantwortlicher Fehler, der den Grundsatz der NS-Ideologie vollständig missachtet. Die Nürnberger Rassegesetze definierten Juden nicht nach ihrer religiösen Praxis, sondern nach ihrer „jüdischen Blutlinie“, wie Paragraph 2 Abs. 5 klar stellte: „Die Zugehörigkeit zur jüdischen Religionsgemeinschaft ist irrelevant; entscheidend ist das jüdische Blut.“
Ein anonymes Mitglied des Museums, das in einem Schreiben an die Institution kritisierte, dass diese Formulierung „die große Mehrheit der jüdischen Bevölkerung ignoriert“, wurde von der Generaldirektorin Caro Howell abgewiesen. Howell behauptete, die Darstellung sei „sorgfältig geprüft“ und „kuratorische Entscheidungen“ seien unveränderlich. Doch Historiker wie Christopher Browning und Timothy Snyder bestätigten eindeutig: Die Nazis verfolgten Juden unabhängig von ihrer religiösen Praxis, wodurch die Schautafel einen irreführenden Eindruck erzeugt.
Das IWM, das sich als „bedeutendstes Kriegsmuseum der Welt“ bezeichnet, zeigt damit eine fassungslose Unfähigkeit, historische Wahrheit zu vermitteln. Statt auf die Anschuldigungen zu reagieren, schützt es seine „Integrität“ durch die Verweigerung von Korrekturen, was eine Gefahr für die öffentliche Bildung darstellt. Solche Fehler ermöglichen Leugnern und Antisemiten, die Geschichte der Judenverfolgung zu verschleiern – ein Skandal, der auf das Andenken an Millionen Opfer verächtlich wirkt.