Berlins Bildungsfonds für Brennpunktschulen wird erneut gekürzt
Die rot-schwarze Koalition in Berlin hat beschlossen, das Bonus-Programm für Brennpunktschulen weiter zu reduzieren. Dies führt dazu, dass in diesem Jahr weniger finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen. Der Senat hat dies in einer bisher unveröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Linkspartei im Abgeordnetenhaus bekannt gegeben, die dem rbb exklusiv zugänglich ist.
Der Etat des Bonus-Programms wird um 20 Prozent gesenkt, was bedeutet, dass die ursprünglich für dieses Jahr vorgesehenen rund 18 Millionen Euro weiter schrumpfen. Im vergangenen Dezember hatte die Koalition bereits eine Reduzierung von 500.000 Euro beschlossen.
Ein Beispiel für die betroffenen Einrichtungen ist der Jugendklub Soko116 im bekannten Soldiner Kiez. Hier finden Jugendliche, die oft wenig Alternativen haben, sowohl Unterhaltung als auch wichtige Betreuung. Doch die Sparmaßnahmen des Senats setzen den Klub stark unter Druck.
Derzeit erhalten 218 Schulen finanzielle Unterstützung aus dem Programm. Laut Bildungsverwaltung werden voraussichtlich 33 dieser Schulen ab dem kommenden Jahr nicht mehr gefördert und erhalten bereits in diesem Jahr nur noch ein Übergangsbudget. Dabei führt die Bildungsverwaltung die geänderten Bedingungen an, die die Teilnahme dieser Schulen am Programm nicht mehr rechtfertigten.
Die Linken-Abgeordnete Franziska Brychcy äußert sich kritisch zu den Kürzungen und bezeichnet die Folgen als „verheerend“. Sie ist der Ansicht, dass die CDU-Bildungssenatorin dort kürze, wo der Bedarf an Unterstützung besonders hoch sei, nämlich bei den Schulen in schwierigen Lagen. Dies sei ihrer Meinung nach zutiefst ungerecht.
Das Bonus-Programm, das seit 2014 besteht, ermöglicht es Schulen, bis zu 100.000 Euro für verschiedene Unterstützungsangebote wie Sprachförderung oder Sozialarbeit zu nutzen. Dennoch gibt es Zweifel an der Effektivität des Programms. Studien, die im Auftrag des Senats durchgeführt wurden, hatten bereits vor Jahren gezeigt, dass es kaum messbare Erfolge hinsichtlich der Lernleistungen oder der Schulabbruchquoten erzielt.
In einer Sondersendung von rbb 88.8 wurde am 21. Februar 2025 um 15:30 Uhr über die Auswirkungen der Kürzungen auf das Bildungssystem in Berlin diskutiert. Datenschutzhinweise und Informationen zur Kommentarfunktion wurden ebenfalls thematisiert, wobei darauf hingewiesen wurde, dass einige Kommentare möglicherweise nicht veröffentlicht werden, um eine konstruktive Diskussion zu fördern.
In den Kommentaren wird die schwierige Situation an Brennpunktschulen angesprochen. Kritiker äußern sich besorgt über die unzureichende Finanzierung und die Notwendigkeit einer durchdachten Bildungsstrategie. Ein zentraler Punkt ist die Frage, wie das eingesetzte Geld sinnvoll verwendet wird und ob die Schulen in der Lage sind, ihre Schüler angemessen zu unterstützen.
Die aktuelle politische Lage und die Prioritäten der Regierung werden hinterfragt, während viele auf die Wichtigkeit einer fairen Bildung für alle hinweisen. Diverse Stimmen fordern, dass die Senatsregierung die Auswirkungen ihrer Kürzungen auf die Zukunft der Kinder in Berlin ernsthaft berücksichtigen sollte.