Titel: Gewalttaten von Rechtsextremen in Brandenburg erreichen neue Höchststand

Titel: Gewalttaten von Rechtsextremen in Brandenburg erreichen neue Höchststand

Die brandenburgische Beratungsorganisation Opferperspektive hat für das Jahr 2024 insgesamt 273 rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewaltakte registriert. Dieser Wert stellt einen neuen Rekord seit dem Beginn der Datenerfassung im Jahr 2002 dar. Die Geschäftsführerin Judith Porath präsentierte diese Zahlen am Freitag in Potsdam.

Porath betonte, dass die Zunahme rechtsextremen Gewaltverbrechens besonders stark im Kontext der AfD-Polarisierung zu beobachten ist. Seit 2023 sei ein deutlicher Anstieg festzustellen, und auch die Veränderung in der Erfassungsweise von Bedrohungen und Nötigungen habe dazu beigetragen.

Die Opferperspektive berichtete, dass die Gewalttaten flächendeckend im gesamten Land zu beobachten seien. Die stärksten Fällen sind in Potsdam, Cottbus und dem Landkreis Oder-Spree dokumentiert worden. Insgesamt betroffen 416 Menschen direkt durch diese Gewalttaten im vergangenen Jahr.

Die hauptsächliche Tatmotivation war erneut Rassismus mit 130 registrierten Fällen, gefolgt von Körpereinschlägen (141) und Nötigungen/Bedrohungen (116). Besonders beunruhigend sei die Zunahme rechtsextremer Gewalt gegen Frauen: 2024 wurden 121 weibliche Opfer registriert, im Jahr davor waren es noch 82.

Die Beratungsorganisation forderte Politik und Gesellschaft auf, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen. Die erhöhte rechtsextreme Gewalt sei ein Indikator für eine sich ausweitende Dominanzbereitschaft extrem rechter Gruppen, die keine Kritik dulden.