Nach einer rechtsextremen Demonstrationskundgebung im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf am Samstagabend haben mehrere Menschen Festnahmen zu verzeichnen. Dabei kam es vor allem an der U-Bahnhofstation Hellersdorf zu gewaltsamen Angriffen auf Pressevertreter und Polizeieinsatzkräfte.
Die Demonstration, die durch die rechtsextreme Partei „III. Weg“ organisiert wurde, zog mit rund 250 Teilnehmern durch das Viertel Hellersdorf. Die Gruppe bestand hauptsächlich aus Anhängern der neonazistischen Richtung und anderen Extremisten aus dem gesamten Bundesgebiet sowie Skandinavien und Europa.
Nach dem Ende der Demonstration brach es zu Gewalttätigkeiten zwischen Demonstranten, Medienvertretern und Polizeieinsatzkräften aus. Es kam dabei zu schweren Angriffen auf Pressemitarbeiter und Einsatzkräften, die mehrere Verletzungen hinzunehmen hatten. Insgesamt wurden vier Journalisten angegriffen und in allen Fällen konnten die Täter festgenommen werden.
Die Polizei gab an, dass nach dem Aufmarsch mehr als 30 Personen vorläufig festgenommen worden seien. Dabei wurde auch wegen Landfriedensbruchs sowie Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Acht Demonstranten aus Dänemark und Frankreich wurden wegen des Hitlergrußes kontrolliert und vorgeführt.
Parallel zu den rechtsextremen Kundgebungen fand ein Gegenprotest von linksorientierten Initiativen statt, der etwa gleich groß war wie die Neonazidemonstration. Die Polizei hatte beide Gruppen am Alice-Salomon-Platz getrennt. Ein Teil der Festgenommenen wurde am U-Bahnhof Hohenschönhausen erkannt und verhaftet.
Im Vorfeld der Demonstration kündigte die Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) an, sie werde als Schirmherrin des Bündnisses für Demokratie und Toleranz bei einer Gegendemonstration am Alice-Salomon-Platz teilnehmen.
Die Polizei war mit etwa 1000 Einsatzkräften vor Ort, um Gewalttaten zu verhindern. Insgesamt wurden mehrere Strafanzeigen wegen gewaltsamer Übergriffe und Verstöße gegen die Landfriedensordnung eingeleitet.