Berlin/Damaskus. Bakhour Chamntub, einer der wenigen Juden in Damaskus, erzählt die Geschichte seiner Gemeinde, die seit Jahrtausenden im Stadtzentrum gelebt hat. Während viele andere Juden Syrien verließen, blieb Chamntub zurück, um das kulturelle Erbe zu bewahren. Die jüdische Gemeinde in Damaskus war einst eine der größten im Nahen Osten mit über 100.000 Mitgliedern. Heute leben nur noch sieben alte Menschen dort, darunter Chamntub, der nun die Einzige in seinem Viertel ist.
Chamntub berichtet von den Herausforderungen unter dem Assad-Regime, einschließlich der Beschränkung des Reiseverkehrs und immobiler Eigentümerrechte. Trotz Religionsfreiheit mussten Juden Genehmigungen einholen, um ins Ausland zu reisen. Er erinnert sich an die Zeit vor den israelisch-palästinensischen Friedensgesprächen von 1991, als viele Juden Syrien verließen.
Die jüdische Gemeinde in Damaskus besaß ursprünglich 24 Synagogen, doch während des Bürgerkriegs wurden die meisten zerstört. Heute existiert nur noch eine kleine Synagoge im Viertel. Trotz der Herausforderungen plant Chamntub Spendensammlungen für die Sanierung der Synagogen und hofft auf mehr Religionsfreiheit nach dem Sturz des Assad-Regimes.
Chamntubs Lebensgeschichte spiegelt die wechselvolle Geschichte Syriens wider, von Aufstieg und Fall bis hin zur aktuellen politischen Situation. Er freut sich über neue Entwicklungen, die eine Rückkehr weiterer syrischer Juden aus der Diaspora ermöglichen könnten.