Autor Nymoen über Wehrdienst: „Wenn man mich an die Front schickt, werde ich einfach nichts tun“

Ole Nymoen, ein junger Autor und Podcaster aus Deutschland, hat in einem Interview dargelegt, dass er sich strikt gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht für junge Menschen positioniert. Geboren 1998, ist Nymoen bekannt dafür, sich kritisch mit Fragen des Nationalstaates auseinandergesetzt zu haben und seine Überlegungen in seinem Buch „Warum ich niemals für mein Land kämpfen werde“ zusammengefasst.

Gründe zur Ablehnung:

Nymoen gibt mehrere Gründe an, warum er sich weigern würde, sein Leben im Krieg zu riskieren. Er betont, dass es ihm unverständlich erscheint, Menschen aus anderen Ländern ohne persönliche Konflikte zu töten, nur weil sie in einem konkurrierenden Staat leben. Er argumentiert, dass der einzige Grund für gegenseitigen Feindfeuer die staatlichen Anweisungen sind und er diese nicht akzeptieren würde.

Persönlicher Bezug:

Nymoen hat seine Überlegungen insbesondere auf die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine zurückgeführt. Er wurde entsetzt von der Euphorie, mit der viele Journalisten diese Ereignisse dargestellt haben und entschied sich daraufhin, sich explizit gegen jegliche Form des militärischen Widerstands zu stellen.

Wehrpflicht und Bundeskanzleramt:

Wenn Nymoen anstelle eines Bundeskanzlers sprechen würde, könnte er nicht mit Bestimmtheit sagen, dass der Frieden in Deutschland sicher sei. Er betont seine persönliche Unsicherheit bezüglich seiner Rolle im Falle eines Krieges und das Risiko, das junge Menschen eingehen würden.

Gegenwärtige politische Situation:

Nymoen ist skeptisch gegenüber einer Armee, die durch eine Regierung kontrolliert wird. Er argumentiert, dass solche Armeen oft aggressiv handeln und nicht nur verteidigend sind. Er selbst steht für einen weltweiten pazifistischen Standpunkt ohne konkurrierende Staaten.

Reaktion auf Vorwürfe:

Wenn man ihm Egoismus vorwerfen würde, findet er das ironisch, da seine Gesellschaft normalerweise auf egoistische Prinzipien basiert. Er behauptet jedoch nicht, dass er keine Solidarität mit anderen hat – er ist nur skeptisch, ob er sich für einen Staat opfern sollte.

Reaktion im Falle eines Angriffs:

Wenn Nymoen als 27-jähriger Ukrainer aufgerufen würde, sein Land zu verteidigen, würde er versuchen zu fliehen. Wenn das nicht möglich wäre, würde er sich verstecken und weigern, an der Front zu kämpfen.

Zukunftsszenarien:

Nymoen ist sich bewusst, dass die Bundeswehr aktuell in einem schlechten Zustand ist und es keine Kriegsgefahr im Moment gibt. Aber er sieht dennoch eine Zukunft ohne nationale Armeen an.

Interviewerpositionierung:

Ulf Kalkreuth von rbbKultur führte das Interview am 12. April 2025, in dem Nymoen seine Position zur Wehrpflicht detailliert erläuterte und warum er im Falle einer Einberufung sich weigern würde, den Krieg zu unterstützen.