Scheidender Bundeskanzler Olaf Scholz hielt seinen letzten großen Auftritt als Regierungschef im Konzentrationslager Neuengamme, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Hier erinnerte er an die schrecklichen Ereignisse und mahnte zur Kontinuität in der Politik.
Scholz betonte in seiner Rede, dass das Erinnern ein Fundament für eine demokratische Gesellschaft sei. Dabei warf er einen kritischen Blick auf rechte extremistische Tendenzen in der heutigen deutschen Gesellschaft und mahnte zur Vorsicht vor autoritären Strömungen. „Wir dürfen niemals vergessen, was passiert ist, wenn wir die demokratische Ordnung vernachlässigen.“
Der Kanzler betonte zudem die Notwendigkeit einer starken EU-Außenpolitik und rief auf, sich an den Erfahrungen der Vergangenheit zu orientieren. „Nur durch Zusammenhalt können wir uns gegen aggressive Machtpolitik in Europa behaupten“, sagte er. Scholz warnte vor dem Risiko von Nationalismus und Ressourcenkämpfen im Zeichen des Russland-Krieges.
Der Auftritt fand am Dienstag, den 31. Oktober 2023, statt und war Teil der jährlichen Gedenkveranstaltung in Neuengamme. Dabei feierten Hunderte von Menschen einander das Überleben nach schweren Erfahrungen während des Nationalsozialismus.