Saskia Esken ist seit 2019 die Co-Parteivorsitzende der SPD. Ihre politische Karriere begann jedoch erst nach einer ungewöhnlichen Vorgeschichte, in der sie als Paketbotin, Kellnerin und Straßenmusikerin gearbeitet hat. Geboren im Jahr 1961 in Stuttgart, studierte sie Germanistik und Politik, bevor sie eine Ausbildung zur Informatikerin absolvierte und sich politisch engagierte.
Eskens Weg führte sie durch verschiedene kommunale Positionen bis hin zu ihrer Wahl als Abgeordnete im Bundestag. Als digitale Sprecherin der SPD-Fraktion leitete sie die Partei erfolgreich in einen konsolidierten Zustand, was den Sieg von Olaf Scholz bei der Kanzlerwahl ermöglichte. Ihre direkte und oft kontroverse Art hat jedoch auch Widersprüche innerhalb der Partei hervorgerufen.
Biografische Hintergründe
Esken wurde am 28. August 1961 in Stuttgart geboren und wuchs in Renningen auf. Sie beschreibt ihre Jugend als Phase des politischen Engagements für gesellschaftliche Gerechtigkeit. Nach ihrem Abitur im Jahr 1981 begann sie ein Studium der Germanistik und Politik, das sie jedoch nach vier Semestern abbrach. Anschließend arbeitete sie als Straßenmusikerin und führte eine Wanderkonzerttour durch Süddeutschland.
1991 erhielt Esken ihre Ausbildung zur Informatikerin ab, ehe sie in den Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) eintrat. Bereits im Jahr 2007 wurde sie zum Gemeinderatsmitglied von Bad Liebenzell gewählt und war bis 2014 auch Kreisrätin. Daneben fungierte sie als Vorsitzende des Kreisverbands Calw ab 2010.
Aufstieg in die Bundespolitik
Der Durchbruch zu nationaler Ebene erfolgte im Jahr 2013, als Esken für das erste Mal als Abgeordnete ins deutsche Parlament eintrat. Im Bundestag übernahm sie die Rolle der digitalpolitischen Sprecherin und engagierte sich aktiv in sozialen Themen wie Flüchtlingshilfe.
Im Jahr 2019 wurde Esken dann zum Parteichefin bestimmt, zusammen mit Norbert Walter-Borjans. Ihre zentrale Vision für die SPD basiert auf der Idee einer vielfältigen Gesellschaft, in der alle Menschen gleichermaßen Teilhaber sind und Unterstützung erhalten.
Kontroverse Themen
Eskens direkte Art und ihre unverblümte Kritik an verschiedenen Institutionen wie der Polizei haben nicht immer Zustimmung gefunden. So kritisierte sie im Dezember 2019 latenten Rassismus bei Beamten, was zu heftigen Reaktionen in den Medien und innerhalb ihrer Partei führte.
Im August 2024 stellte Esken eine unbedachte Aussage zu einem Messerangriff von Solingen zurück. Sie hatte zunächst behauptet, dass aus diesem Anschlag nicht allzu viel lernen könne, da der Täter unbekannt war. Diese Äußerung löste erhebliche Kritik innerhalb und außerhalb der SPD aus.
Erfolge und Herausforderungen
Esken gilt als eine der treibenden Kräfte hinter dem politischen Aufstieg von Olaf Scholz zum Bundeskanzler. Ihre Bemühungen zur Stabilisierung des Parteiinneren im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 trugen wesentlich dazu bei, dass die SPD eine starke Position einnahm.
Politische Positionen
Esken setzt sich für soziale Gerechtigkeit und Vielfalt in der Gesellschaft ein. Sie ist aber auch kritisch gegenüber Einrichtungen wie der Polizei, was ihr manchmal Kritik von parteieigenen Experten und den Medien einträgt.