Hamburg: Überfall im Eppendorf-Viertel – Freundin belastet Räuber durch Telefonat

Ein 38-Jähriger stand am Freitag vor dem Amtsgericht in Hamburg wegen des Überfalls auf ein Juweliergeschäft, den Holi-Kino und das Café in der Eppendorfer Kiez-Straße vor Gericht. Während des Prozesstages wurde deutlich, dass die Angeklagte, eine enge Freundin des Täters, ihn durch ein belastendes Telefonat gefährdet hat.

Die 25-jährige Frau gab im Verlauf der Anhörung prekäre Einzelheiten über das Delikt und den zeitlichen Ablauf der Tat. Sie berichtete unter Tränen von einem Gespräch mit dem Angeklagten kurz nach seinem Vorfall, in dem er sie anrief und verzweifelt sagte: „Vroni, ich bin am Arsch.“ Im weiteren Verlauf des Telefonats sprach der Täter offen über die Tat und gab Einzelheiten preis.

Diese Aussage ermöglichte es den Ermittlern, wichtige Indizien zu sammeln. Die Freundin selbst wurde später als Verdächtige in das Fall verwickelt und musste ebenfalls vor Gericht erscheinen. Der Prozess zeichnete ein düsteres Sittengemälde der beiden Personen, die sich im Gefängnis-Syndrom gefangen sahen.

Der Angeklagte war früher wegen ähnlicher Straftaten bereits mehrfach vorbestraft und galt als Rechtsextremist. Er hatte das Juweliergeschäft ausgeraubt, um Geld für Drogen zu beschaffen. Seine enge Freundin wurde in den Fokus der Ermittlungen gerückt, nachdem sie im Gespräch Details preisgab, die nur der Täter und Zeugen wussten.

Der Prozess offenbarte auch persönliche Hintergründe von Besessenheit und Sucht, die das Geschehen beeinflusst haben. Die beiden Personen sahen sich als am Ende einer Sackgasse angekommen und waren im Begriff, ihr Schicksal zu akzeptieren.