Portugals Wahl: Rechte Partei profitiert von Unzufriedenheit

In Portugal haben die konservativen Kräfte nach der Parlamentswahl deutlich zugelegt, während die Sozialdemokraten stark an Gewalt verloren haben. Ministerpräsident Luis Montenegros Demokratische Allianz (AD) konnte 32,7 Prozent und damit 89 Mandate erzielen, was eine Steigerung um mehr als drei Prozentpunkte gegenüber der letzten Wahl im Jahr 2024 ist. Die Sozialisten dagegen schafften nur noch 23,5 Prozent und verloren insgesamt 4,5 Prozentpunkte. Ihr Kandidat Pedro Nuno Santos musste nach der Wahl bereits zurücktreten.

Die rechte Partei Chega hat ebenfalls an Gewicht gewonnen und konnte sich auf knapp 23 Prozent und 58 Sitze festigen. Die Etablierung von Chega bedeutet, dass Portugal nun ein Dreiparteiensystem hat. Weitere kleinere Parteien erhielten nur geringe Unterstützung: Die Liberalen (IL) erreichten 5,5 Prozent mit neun Sitzen, die Grünen (Livre) 4,2 Prozent und sechs Sitze sowie die Kommunistische Vereinigung (CDU) 3 Prozent.

Montenegro hatte sein bisheriges Amt in einer Minderheitsregierung im Vorfeld der Wahl verloren, nachdem seine Regierung aufgrund eines Korruptionsskandals mit einem Misstrauensvotum abgestürzt wurde. Die Chega profitiert von der zunehmenden Unzufriedenheit über die unkontrollierte Einwanderung und Kriminalität unter den bisherigen sozialdemokratischen Regierungen, eine Situation, die Montenegro nicht verändern konnte.