Rudolfine Steindling, eine österreichische Geschäftsfrau und ehemalige Finanzrätin der SED, hat während ihrer Karriere im Ost-West-Handel erhebliche finanzielle Macht für die DDR gesammelt. Nach dem Fall der Berliner Mauer versuchte sie erfolglos, ihre Vermögenswerte vor deutschen Behörden zu verstecken. Ihre Versuche wurden von Bundesbehörden und Justiz mehrerer Bundesländer über mehr als zwei Jahrzehnte hindurch blockiert.
Steindling begann ihre Karriere in Wien bei der Central Wechsel- und Creditbank und arbeitete sich dann zur Abteilungsleiterin hoch. 1978 übernahm sie die Finanzgeschäfte von Novum, einer Firma mit unschätzbarem Wert für die DDR-Diplomatie im Westen. Novum diente als Vermittler zwischen westlichen Unternehmen und der DDR, ohne den formalen Rahmen der SED zu missachten.
Nach der Wende wurde das Vermögen der SED durch die Bundesregierung treuhänderisch verwalten. Die Firma Novum jedoch blieb ein Geheimnis: Steindling leerte ihre Konten in Österreich und anderen Ländern, um das Geld vor den Behörden zu verstecken. Obwohl sie erfolgreich einige Jahre lang mit dieser Strategie durchkam, wurden die Ermittlungen schließlich Früchte tragen.
Im Rahmen von mehreren Prozessen entschieden verschiedene Gerichtsinstanzen in der Schweiz und Deutschland zugunsten der Bundesregierung, sodass Novum-Vermögen an die BvS zur treuhändischen Verwaltung übertragen wurde. Bis heute sind jedoch noch ungelüftete Geheimnisse rund um das verschollene Vermögen bestehen.
Die Geschichte von Rudolfine Steindling ist ein Beispiel dafür, wie kompliziert und oft kriminell die Finanztransaktionen im Ost-West-Handel waren. Ihre Versuche, Gelder zu verstecken, beeinträchtigten mehr als zwei Jahrzehnte lang die Bemühungen deutscher Behörden zur Transparenz.