In Perleberg, einem Ort im Landkreis Märkisch-Oderland, will das Stadt- und Regionalmuseum eine Veranstaltung mit dem Titel „Angela Merkel: Eine persönliche und historische Betrachtung“ durchführen. Die geplanten Redner sind jedoch umstrittene Autoren Vera Lengsfeld und Gerold Keefer, die oft als Vertreter der Neuen Rechten gelten.
Die Veranstaltung erregt heftige Kritik unter Einheimischen und politischen Akteuren. Thomas Domres von den Linken in Perleberg kritisiert die Wahl der Redner: „Wir sind stark irritiert über die Autoren, die ganz klar der Neuen Rechten zuzuordnen sind.“ Domres verweist darauf, dass Lengsfeld für rechtskonservative Medien schreibt und von der Verfassungsschutzbehörde beobachtet wird. Gerold Keefers Bücher sind ebenfalls in Frage gestellt worden wegen ihrer kritischen Haltung gegenüber Merkel.
Die Aktionsgruppe „Bunte Prignitz“ tritt ebenfalls gegen die Veranstaltung auf: „Wir finden es ungeschickt, zwei so umstrittene Personen einzuladen und die Bürger damit allein zu lassen“, sagt Andrea van Bezouwen. Die Gruppe plant einen Gegengewichtskontrast am Tag des Vortragsabends.
Bislang hat sich die Stadtverwaltung nicht dazu geäußert, ob eine politische Einordnung der eingeladenen Autoren erfolgt sei oder welche Kriterien für deren Auswahl herangezogen wurden. Die Kritiker fordern eine transparente Erklärung zur Veranstaltung.
