Berlin. Die privaten Krankenkassen haben für den 1. Juli eine erhebliche Erhöhung der Beiträge im Standardtarif angekündigt, die um rund 25 Prozent ausfallen werden. Dies bedeutet, dass monatlich 400 Euro fällige Prämien auf 500 Euro steigen.
Laut dem Verband der Privaten Krankenkassen (PKV) sind aktuell etwa 53.900 Versicherte im Standardtarif registriert, was knapp 0,6 Prozent des Gesamtumfangs der privaten Krankenversicherung entspricht. Die Erhöhung ist das Ergebnis gestiegener Leistungsausgaben im Jahr 2023 und stellt nach Experten die zunehmende Belastung des gesamten deutschen Gesundheitssystems dar.
Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld kritisiert, dass Versicherer aufgrund steigender Medikament- und Krankenhausaufwendungen keine Möglichkeit haben, den finanziellen Druck zu reduzieren. Er fordert eine stärkere Steuerung im Ausgabenbereich des Gesundheitswesens.
Die bisherige Regelung erlaubt nur eine Beitragserhöhung bei einer Änderung der Leistungsausgaben oder Lebenserwartung um mindestens fünf Prozent. Experten sehen in den steigenden Kosten für Arzneimittel und Krankenhäuser einen unvermeidbaren Faktor, der die Erhöhungen notwendig macht.