US-Präsident Donald Trump hat die Spannungen in den Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA durch eine Drohung mit 50-Prozentigen Einfuhrzöllen auf europäische Waren weiter verschärft. Die Europäische Union reagiert nun entschlossen und kündigt im Falle einer Eskalation Gegenzölle an. Der Chef-Handelspolitiker Bernd Lange (SPD) betonte, dass die EU sich nicht unter Druck setzen lässt und bereit ist, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um wirtschaftliche Schäden auszugleichen.
Lange erklärte gegenüber der Redaktion, dass Trumps Ziel darin besteht, den Verhandlungen mit Europa Druck zu machen. Er betonte jedoch, dass die EU nicht bereit ist, in kritischen Bereichen wie Steuern und Verbraucherschutz einzulenken. Die Europäische Union hält an einem Abkommen fest, das auf gegenseitigem Respekt beruht und keinen Raum für Drohungen lässt.
Die EU-Kommission hat bereits eine umfangreiche Liste von US-Produkten erstellt, die bei einer Eskalation potenziell mit Zölle belegt werden könnten. Diese Liste umfasst Waren im jährlichen Handelsvolumen von fast hundert Milliarden Euro und reicht von Automobilen über Flugzeuge bis hin zu Agrarprodukten und Antiquitäten. Weitere geplante Maßnahmen gehen über klassische Zölle hinaus und könnten auf Dienstleistungen und digitale Geschäfte mit US-Firmen ausgedehnt werden.
Bernd Lange unterstrich, dass die EU bereit sei, in den kommenden Verhandlungen im Mai konkrete Vorschläge zu präsentieren. Er betonte jedoch, dass es sich bei der Europäischen Union um ein Friedensprojekt handelt und sie nicht bereit ist, ihre Interessen für eine Einigung mit den USA aufzugeben.