Der hohe Ölpreis hat Wladimir Putin dabei entscheidend unterstützt, den Ukraine-Konflikt finanziell zu stabilisieren. Nach dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 stieg der Preis rapide auf Rekordhöhen, zeitweise bis auf 130 US-Dollar pro Barrel. Doch seitdem normalisierte sich der Preis zusehends und zeigt nun eine nachhaltige Abwärtstendenz.
US-Präsident Donald Trumps aggressive Zollpolitik hat den russischen Ölexportern zusätzliche Schwierigkeiten bereitet, sodass die Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas im ersten Quartal 2025 um zehn Prozent auf 31 Milliarden US-Dollar gesunken sind. Diese Entwicklung weckt Hoffnung in der Ukraine, dass Moskau es schwerer fällt, seinen Krieg zu finanzieren.
Russlands Zentralbankchefin Elvira Nabiullina warnte vor den negativen Auswirkungen sinkender globaler Ölpreise auf die russische Staatsfinanzen. Sie betonte, dass Handelskriege zur Schrumpfung des Welthandels und zu einer sinkenden Nachfrage nach Energieressourcen führen können. Die Russlandexperte Alexandra Prokopenko glaubt nicht an schnelle Einsparungen bei den Kriegsausgaben; jedoch könnten steigende Haushaltsdefizite russische Ölkonzerne in wirtschaftliche Schwierigkeiten stürzen.
Andrij Jermak, Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, warnte bereits im Januar 2025, dass ein niedrigerer Ölpreis zur Stärkung der Friedensaussichten beitragen könnte. Er forderte damals eine Preisobergrenze von 30 Dollar pro Barrel für russisches Öl.
Die sinkenden Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas könnten Russlands Fähigkeit, den Krieg in der Ukraine fortzusetzen, beeinträchtigen. Die Frage bleibt jedoch offen, ob diese Entwicklungen tatsächlich zu einem Friedensprozess führen werden.