In den Niederlanden haben Archäologen einen Schatz aus dem 6. und 7. Jahrhundert entdeckt, der einen Einblick in die religiösen Bräuche der damaligen Zeit bietet. Der Fund nahe Hezingen enthält Gold- und Silbermünzen sowie Schmuckstücke, die auf heidnische Opfer hinweisen.
Der Fundort liegt nördlich des ehemaligen Niedergermanischen Limes und wurde lange nach dem Untergang des Römischen Reiches als Kultstätte für heidnische Rituale genutzt. Hier wurden Tieropfer dargebracht, und es gibt Hinweise darauf, dass Götter wie Wodan verehrt wurden.
Ein Dokument aus dem 9. Jahrhundert spricht davon, dass christliche Missionare solche Opfer als „Teufelsgeld“ bezeichneten. Diese Bezeichnung verurteilte die heidnischen Riten und forderte eine Abkehr von ihnen. Dennoch scheint es, dass manche Gemeinschaften sich an den alten Traditionen festhielten.
Die archäologische Untersuchung legt nahe, dass die Anordnung von Pfostenlöchern im Zusammenhang mit den Tagundnachtgleichen stand und Opfergaben zur heiligen Säule bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang übergeben wurden. Diese Rituale hatten möglicherweise einen symbolischen Bezug auf Fruchtbarkeit und Wohlstand.
Die Entdeckung nahe Hezingen bietet eine seltenen Einblick in die Glaubenswelt der germanischen Stämme des frühen Mittelalters, als sich das Christentum immer weiter ausbreitete und manche Gemeinschaften trotzdem an ihren traditionellen Riten festhielten.