Die Vorsitzenden der Berliner SPD, Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel, begrüßen den positiven Vertragsabschluss zwischen der CDU und der SPD auf Bundesebene. Sie bezeichnen die Entscheidung als „vernunftgetriebene Wahl“ im Kontext aktueller Weltpolitik und des schwachen Parteiergebnisses bei der jüngsten Bundestagswahl.
Hikel und Böcker-Giannini mahnten jedoch zur Implementierung dringend notwendiger Reformen. Sie betonten, dass die SPD sich wieder auf die Bedürfnisse der Mitte der Gesellschaft einstellen muss, da die Partei erhebliche Wählerverluste hinnehmen musste.
Die beiden Landeschefs adressierten auch parteiinterne Kritiker des Koalitionsvertrags. Sie riefen sie auf, „einmal einen Schritt beiseite zu treten und sich auf die SPD zuzubewegen“, um internen Konflikten entgegenzuwirken.
Der Fraktionschef Raed Saleh erklärte, dass es nun darauf ankomme, als Partei links der Union erkennbar zu bleiben und Bedenken von Mitgliedern ernst zu nehmen. Der Ausgang des Votums wurde hauptsächlich aus staatspolitischen Gründen als erwartet angesehen.
Die Zustimmung erreichte 84,6 Prozent unter Teilnahme von etwa der Hälfte aller Mitglieder. Die Jusos-Berliner Landesvorsitzende Svenja Diedrich hatte zuvor den Koalitionsvertrag abgelehnt und betonte, dass wichtige rote Linien überschritten wurden.