Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung wird prekär

Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung wird prekär

Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung steht aktuell stark in der Kritik, insbesondere wenn es um die Unterstützung von Bürgergeldempfängern geht. Laut vorläufigen Berichten der großen Kassenverbände wird das Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2024 über sechs Milliarden Euro liegen, was eine besorgniserregende Entwicklung darstellt, wie die Dts-Nachrichten berichten. Dieses Defizit übertrifft die im Dezember veröffentlichten Schätzungen des GKV-Spitzenverbands, der zuvor nur von einem Minus in Höhe von 5,5 Milliarden Euro ausgegangen war. Bereits der Schätzerkreis im Herbst hatte eine pessimistische Prognose geäußert. In Reaktion auf die steigenden Zahlen haben die Krankenkassen zu Beginn des Jahres ihre Zusatzbeiträge auf einem Rekordniveau angehoben, wie das Nachrichtenportal Politico zu berichten weiß.

Der Verband der Ersatzkassen, zu dem unter anderem die Techniker Krankenkasse, Barmer und DAK gehören, meldete für das laufende Jahr ein Defizit von 2,5 Milliarden Euro. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) verzeichnen ein Minus von 1,5 Milliarden Euro, während die Betriebskrankenkassen bei 1,4 Milliarden Euro und die Innungskrankenkassen bei 662 Millionen Euro liegen.

Andreas Storm, der Chef der DAK, äußerte sich alarmiert zu den neuesten Zahlen. Er erklärte, dass sich die finanzielle Situation der Kassen von schlecht auf katastrophal gewandelt habe. Storm betonte, dass das enorme Defizit die verbliebenen Rücklagen der GKV fast vollständig aufbrauche und kaum noch Spielraum für Verbesserungen bestehe. Sollten sich die Umstände weiter verschärfen, könnte ein Teil der Kassen in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten geraten. Er fordert daher von der neuen Bundesregierung ein umgehendes Sofortprogramm zur Stabilisierung der Kassen.

Die Kassen führen unter anderem die gestiegenen Kosten für Klinikbehandlungen sowie für Arznei- und Heilmittel als Ursachen für diese dramatische finanzielle Situation an. Ein zusätzliches, aber oft nicht thematisiertes Problem ist die hohe Summe, die die gesetzliche Krankenversicherung jährlich für die medizinische Versorgung von Bürgergeldempfängern aufbringt, die sich auf etwa zehn Milliarden Euro beläuft. Bemerkenswert ist, dass im Jahr 2023 fast die Hälfte dieser Empfänger (47,3 Prozent) keine deutschen Staatsbürger waren.

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