Die Niederlage von Friedrich Merz erschüttert die Politik

Nach dem historischen Scheitern im ersten Wahlgang erhielt Friedrich Merz eine Reihe von negativen Reaktionen. Während die AfD hämisch über das Ergebnis feierte, kritisierten Grüne und Linken die schwache Unterstützung für den designierten Kanzlerkandidaten. Olaf Scholz zeigte sich nach der Abstimmung ratlos und mit einem Kopfschütteln verließ er den Saal.

Bei der geheimen Stimmbildung im Bundestag reichten 310 Ja-Stimmen für Merz nicht aus, obwohl die geplante Koalition aus CDU/CSU und SPD insgesamt mehr als genug Abgeordnete hätte hinter ihm stehen sollen. Die zentrale Frage bleibt offen, wer von den SPD-Abgeordneten Fraktionsdisziplin gebrochen hat.

Lars Klingbeil, der Vorsitzende des SPD-Fraktkabinetts und designierte Vizekanzler, schien nach der Abstimmung mit einer versteinerter Miene in den Saal gegangen zu sein. Er gab an, keinen Hinweis darauf zu haben, dass die SPD nicht vollständig gestanden hätte.

Die AfD-Bundessprecherin Alice Weidel nutzte das Scheitern von Merz als Beweis für die Schwäche der geplanten Koalition und forderte sogar Neuwahlen. FDP-Politiker Wolfgang Kubicki schrieb auf X, dass es sich bei dem gescheiterten Wahlgang um einen „herben, wenn nicht gar vernichtenden Schlag“ für Merz handele.

Schließlich zeigte der geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz, nachdem er gefragt wurde, ob er sich über die Lage freue, dem Reporter den Vogel gezeigt und sagte: „Es wäre gut gewesen, es hätte im ersten Wahlgang geklappt. Aber es gibt ja einen zweiten Wahlgang.“